Fussball

Herr Mühl, waschen Sie die Kapitänsbinde der Austria?

Am Freitag eröffnet die Austria gegen Meister Salzburg die Liga-Saison. Lukas Mühl führt die "Veilchen" als Kapitän aufs Feld. "Heute" fragte nach.

Erich Elsigan
Lukas Mühl ist neuer Austria-Kapitän.
Lukas Mühl ist neuer Austria-Kapitän.
GEPA

Nach dem Karriereende-Doppelpack von Markus Suttner und Alexander Grünwald stand die Austria vor wenigen Wochen ohne Kapitän da. Doch wer sollte das Ehrenamt übernehmen? Die Wahl fiel auf Lukas Mühl. Zumindest für Außenstehende eine Überraschung, denn der 25-jährige Deutsche hat erst 28 Liga-Matches für die "Veilchen" bestritten.

Im "Heute"-Gespräch erzählt der Verteidiger, wie er seine neue Aufgabe anlegt, was er mit der Schleife nach einer Partie macht und wie er Tormann Christian Früchtl nach Favoriten gelockt hat.

"Heute": Herr Mühl, Sie wurden nach nur einer Saison zum Austria-Kapitän ernannt. Waren Sie überrascht?

"Nachdem die zwei Legenden Suttner und Grünwald aufgehört haben, haben wir im Kader keinen, der 300 Spiele am Buckel hat. Ich wusste, ich gehöre zum Kreis, der Verantwortung übernehmen kann. Ich habe mich dann sehr gefreut, als der Trainer mich gefragt hat, ob ich das machen möchte. Es ist eine unheimliche Ehre, aber auch Verantwortung."

Hatten Sie die Sorge, dass Ihnen Rückkehrer James Holland die Schleife wegschnappt?

"Gar nicht. Es ist ja auch keine One-Man-Show. Der James ist genauso ein Führungsspieler, der macht das auch super."

Was macht einen guten Kapitän aus?

"Schlussendlich, dass er am Platz vorangeht, dass er im Training zeigt, wo die Messlatte hängt. Und auch schaut, dass im Team alles in Ordnung ist und auch mal unangenehme Themen anspricht, denn es ist nicht immer nur alles lustig."

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    Das 335. Wiener Derby endet im Allianz Stadion mit 1:1 (20. März 2022).
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    Gab es eine Art Übergabe von Suttner?

    "Das nicht, aber ich habe ja letzte Saison einiges mitbekommen."

    Tragen Sie die gleiche Kapitänsschleife wie Suttner, oder bekommen Sie eine neue?

    "Wir haben fünf, sechs zur Auswahl. Die von Suttner habe ich probiert, aber ich denke, ich nehme eine andere."

    Wird die nach jeder Partie gewaschen?

    "Nein, die kommt einfach wieder in den Spind."

    Mit Christian Früchtl wurde ein Landsmann von Ihnen verpflichtet. Tut es gut, einen zweiten Deutschen im Team zu haben?

    "Auf jeden Fall, denn er ist nicht nur Landsmann, sondern kommt sogar aus demselben Ort, nur zehn Minuten von mir weg in Niederbayern. Witzigerweise haben wir uns damals nie gesehen. Wir können jetzt in der Kabine schön unser Bayrisch reden. Er wohnt auch in Wien gegenüber von mir. Wenn ich vom Balkon runterschaue, kann ich ihm zuwinken. Von dem her ist es schon klasse. In Nürnberg haben wir davor ein halbes Jahr gemeinsam gespielt."

    Sind Sie "mitschuld", dass er da ist?

    "Kann man so sagen. Ich wusste, dass er etwas sucht. Ich sagte, vielleicht ergibt sich bei der Austria was, weil ich wusste, dass Pentz weggeht."

    Sehen Sie die Austria gerüstet für den Saisonstart?

    "Grundsätzlich schon. Am Anfang hast du immer ein paar Themen – die Automatismen gehören zum Beispiel noch verfeinert. Das Grundgerüst stimmt. Wir haben eine gute Truppe, haben im Training Spaß. Wir wissen aber, wir müssen hackeln – so wie letztes Jahr."

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