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Herde in Panik! Trächtige Kühe stürzten sich in den Tod

In völliger Panik rannte eine Kuhherde los – und stürzte bei ihrer Flucht vor einer unbekannten Gefahr in eine Schlucht. Acht trächtige Kühe starben.

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    "Einen solchen Vorfall habe ich noch nie erlebt", sagt Landwirt Roland Bucher aus dem Schweizer Kanton Obwalden gegenüber der "Luzerner Zeitung". Bucher hatte noch beobachtet, wie die hinterste Kuh "gerutscht und ein Tobel [eine enge Schlucht, Anm.] heruntergefallen" ist. Die Tiere gehörten zwar zur benachbarten Alp Betenebnet, sie seien jedoch auf dem Land von Bucher umgekommen.

    "Die Kühe haben mehrere Kilometer zurückgelegt und sind in Panik herumgerannt", so der Bauer. Gemeinsam mit anderen Nachbarn habe er versucht, die Herde zu stoppen, doch: "Wir konnten nichts mehr machen, die Kühe sind einfach grundlos weiter gerannt", erzählt Bucher.

    Acht der verunglückten Kühe seien tragend gewesen und hätten bald junge Kälber gekriegt, so Rita Burch, Besitzerin von fünf der verunglückten Kühe. "Die Kühe waren zwischen zwei und elf Jahre alt. Somit waren sie erfahren und haben beispielsweise auch schon Gewitter erlebt. Derart in Panik geraten sind sie noch nie." Von Spekulationen über die Gründe für den Vorfall distanziert sie sich. "Was passiert ist, weiss man zurzeit nicht."

    Für ihren Partner Beat Durrer wiegt der Verlust der Kühe schwer. Die fünf Tiere seinen auf seinem Betrieb auf die Welt gekommen und dort aufgezogen worden. Man müsse nun schauen, wie es weitergeht und wie die Alp diesen Sommer fertig bewirtschaftet werden kann.

    Keine Hinweise für einen Wolf in der Region

    Die Obwaldner Nationalrätin Monika Rüegger (SVP) veröffentlichte am Freitag auf Twitter Bilder toter Rinder, die teilweise in einem Wildbach lagen. Die Tiere seien vom Wolf in den Tod getrieben worden, behauptete sie.

    Der Kanton Obwalden klärt den Vorfall ab. Jagdverwalter Cyrill Kesseli sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass ein Bauer am Mittwoch gemeldet habe, dass im Gebiet Betenebnet Vieh abgestürzt sei. Die Wildhut sei darauf ausgerückt und habe sich ein Bild gemacht. In der Nacht auf Donnerstag habe sie das Gebiet beobachtet, es habe aber keine Hinweise auf einen Wolf gegeben.

    Ein zweiter Bauer aus der Gemeinde Kerns meldete der Wildhut, dass es in der Nacht auf Dienstag in seinem Stall Unruhe gegeben habe. An einem Horn einer Kuh fand er ein Haar, das von einem Eindringling stammen könnte. Es werde nun untersucht, ob dieses Haar von einem Wolf stamme, sagte Kesseli. Bislang gebe es aber keinen Hinweis darauf, dass sich in dem Gebiet ein Großraubtier aufhalte.