Niederösterreich
Heizen zu teuer – "Sitzen seit Tagen in kalter Wohnung"
Zahlreiche Menschen können sich trotz Arbeit das Leben nicht mehr leisten. Rund um Weihnachten sitzen aufgrund der teuren Heizstoffe viele im Kalten.
Es ist eine Tragödie für ein Wohlstands-Land wie Österreich: Die Teuerungswelle treibt viele Menschen, auch vermehrt Haushalte aus der Mittelschicht, in die absolute Armut.
Der Domino-Effekt, der durch den Ausbruch des Ukraine-Krieges ausgelöst wird, bringt Herrn und Frau Österreicher zum Verzweifeln – insbesondere die Gaspreise sind jetzt in der Heizsaison bei Minusgraden ein K.O-Schlag.
Sechsfacher Gaspreis
"Ich habe die Endabrechnung für Gas bekommen – statt knapp über 100 Euro, soll ich jetzt über 600 Euro monatlich zahlen", schildert eine der Tausenden Betroffenen. Eine österreichische Lösung für eine Regulierung der völlig eskalierenden Situation seitens der Regierung ist bezüglich Gas offenbar nicht geplant. Eine Einigung auf EU-Ebene wurde zwar vor wenigen Tagen erzielt, dürfte aber dem Otto-Normalverbraucher nichts bringen.
In der Zwischenzeit sitzen immer mehr Menschen in ihren Wohnungen im Kalten. "Heute kamen wieder zwei Nachrichten herein, dass sich die Leute das Heizen nicht mehr leisten können und im Kalten sitzen und das schon mehrere Tage", berichtet die Obfrau des Vereins "Triestingtaler für Triestingtaler", Elfi Holzinger, jetzt auf Facebook.
Viele Hilferufe
Bereits seit Beginn der Teuerungswelle explodiert die Anzahl an Hilferufen, die den Verein erreicht. Die Niederösterreicherin, die ihre ehrenamtliche Hilfe aus ihrem Militaria-Shop in Berndorf (Bezirk Baden) koordiniert, fragt sich bereits seit Längerem, wie es weitergehen soll.
"Warme Weihnachten"
"Das kann es nicht sein, dass unsere Leute frieren müssen", ärgert sie sich – und organisierte kurz vor dem Fest der Liebe eine Aktion namens "Warme Weihnachten". Dabei bat sie um Sachspenden, konkret: Holzbriketts.
"Ihr müsst euch vorstellen, das sind Leute, die sich vorher schon schwer getan haben, mit ihrem Gehalt auszukommen. Mit den jetzigen Teuerungen ist es einfach unmöglich, weil die Gehälter ja leider nicht gestiegen sind", berichtet die Obfrau.
Kurz nach Start der Aktion wurde Holzinger warm ums Herz, denn: Zahlreiche Menschen meldeten sich und boten Hilfe an, es wurde Geld gespendet, auch Orts-Politiker packten sofort an. "Wir haben inzwischen genug Heizmaterial da, um alle über die Feiertage zu versorgen", freut sich die Niederösterreicherin.