Traditions-Unternehmen in Not
Heißes Gerücht: Red-Bull-Erbe soll KTM retten
KTM benötigt eine dreistellige Millionensumme. Nun ist in Mattighofen das Gerücht aufgekommen, dass sich Mark Mateschitz beteiligen könnte.
Harte Zeiten für den oberösterreichischen Motorradbauer KTM: 4.700 Beschäftigte müssen im Jänner und Februar 2025 in Teilzeit und auf ein Fünftel ihres Gehalts verzichten. 300 Mitarbeiter in der Produktion werden ihren Job verlieren.
Eigentümer Stefan Pierer steht vor der schweren Aufgabe, den akuten Geldbedarf des Konzerns zu decken. Zur Überbrückung sei ein dreistelliger Millionenbetrag nötig, haben KTM und die börsennotierte Mutter Pierer Mobility mitgeteilt.
Verhandlungen über Schuldenaufschub
Die jüngsten Bilanzzahlen belegen die angespannte Lage: Die Nettoverschuldung von Pierer Mobility ist im ersten Halbjahr um 89 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro gestiegen. Die hohe Eigenkapitalquote sank von 31 auf 22 Prozent. Nun soll in Gesprächen mit Gläubigern und Banken ein Stillhalteabkommen verhandelt werden. Das würde KTM Luft verschaffen, da die Banken vorübergehend auf eine Schuldentilgung verzichten würden.
Großaktionäre gefordert
Primär gefordert sind aber die zwei Großaktionäre. Das wäre zum einen Stefan Pierer selbst und zum anderen der Bajaj-Konzern, der größte Motorrad- und Autobauer Indiens. In der Pierer Bajaj, der knapp drei Viertel der Anteile an der Pierer Mobility und damit KTM gehören, hält Pierer mit 50,1 Prozent die knappe Mehrheit, der Rest gehört Bajaj. Um den Status quo im Machtgefüge zu halten, müsse Pierer gleichermaßen zuschießen wie Bajaj.
In Finanzkreisen kursiert die zusätzliche Variante einer neuen Eigentümerstruktur für KTM. Das könnte entweder dadurch passieren, dass kreditgebende Banken ihr Fremd- in Eigenkapital umwandeln, oder dadurch, dass ein neuer Finanzinvestor einsteigt, um die rot-weiß-rote Kontrolle bei KTM abzusichern. Den Salzburger Nachrichten zufolge fällt diesbezüglich immer wieder ein Name: Mark Mateschitz.
Gemeinsame Übernahme von Rosenbauer
Begründet wird dieses Gerücht damit, dass der Red-Bull-Erbe erst jüngst mit Pierer sowie Raiffeisen Oberösterreich den Feuerwehrausstatter Rosenbauer übernommen hat. Pierer und Mateschitz haben mit der PiMa sogar eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft gegründet. Somit könnte ein ähnliches Model auch bei KTM zur Anwendung kommen.
Partnerschaft im Motorsport
Ein Insider habe den Salzburger Nachrichten erzählt, dass es jüngst zu Abstimmungen zwischen KTM-Abteilungen und Mateschitz-Leuten in Videokonferenzen gekommen sei. Der KTM-Sprecher Hans Lang versuchte die Konferenz herunterzuspielen. Er meinte, dass KTM und Red Bull eine langjährige Partnerschaft im Motorsport hätten und man da eben regelmäßig miteinander spreche.
Im konkreten Fall soll es aber nicht um den Motorsport gegangen sein. Die Besprechung sei kurzfristig angesetzt worden und habe keine klare Agenda gehabt. Auch Fragen zum Geschäftsmodell sollen aufgetaucht sein. Das verstärkt die Gerüchte, dass Mateschitz einen Einstieg bei KTM oder eine Finanzspritze prüfe.
Weder Bestätigung noch Dementi
Ein mögliches Engagement Mateschitz wurde von dessen Sprecherin weder bestätigt noch dementiert. Man wolle sich zu Spekulationen nicht äußern. Fakt ist, dass die Zeit für KTM aufgrund der Schuldenlast und der Auftragsflaute drängt. Laut KTM-Sprecher Lang arbeite man mit Hochdruck daran, eine möglichst schnelle Lösung zu präsentieren.
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Auf den Punkt gebracht
- Der oberösterreichische Motorradbauer KTM steht vor finanziellen Herausforderungen und benötigt eine dreistellige Millionensumme, um den akuten Geldbedarf zu decken.
- Es kursieren Gerüchte, dass Mark Mateschitz, der Erbe von Red Bull, als potenzieller Retter einspringen könnte, was durch jüngste gemeinsame Aktivitäten mit KTM-Eigentümer Stefan Pierer befeuert wird.