Wien
Heiße Debatte um Heizschwammerl in Wiens Schanigärten
Offene Schanigärten im Winter: Was als Unterstützung für die Gastronomie gedacht war, löste eine weitere Diskussion über Heizstrahler aus.
Die Corona-Pandemie hat die Gastronomie in Wien hart getroffen. Als Unterstützung für die Branche konnten Lokale deshalb auch im Winter ihre Schanigärten öffnen. 1.780 Winterschanigärten gab es in dieser Saison in Wien, so das Büro von Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) zum "ORF".
Heizstrahler sind Stromfresser
Beheizt wurden die Schanigärten meist mit elektrisch betriebenen Heizstrahlern, den sogenannten "Heizschwammerln." Gasbetriebene Wärmequellen sind aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt. 167 Bescheide für eine Genehmigung von Heizgeräten gab es im Vorjahr.
Das Problem: Heizstrahler sind wahre Stromfresser. Ein Durchschnittsgerät braucht etwa 2.000 Watt pro Stunde. "Wenn jedes Lokal zwei, drei oder vier von denen vor der Tür hat, dann kommen wir auf eine signifikante Größe in der Nähe des Donau-Kraftwerks Freudenau", so Forscher Lukas Kranzl von der TU-Wien 2020 im Gespräch mit "Heute".
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Klimaschützer fordern Verbot
Kranzl ist nicht der einzige, der den elektrischen Heizstrahlern kritisch gegenübersteht. Auch zahlreiche Klimaschützer heben die Nachteile der Heizschwammerl hervor oder fordern gar ein Verbot. Ein Beheizen von Schanigärten sei definitiv nicht notwendig, betont Werner Pölz vom Umweltbundesamt gegenüber dem "ORF".
Global 2000 spricht von "Energieverschwendung" und Greenpeace weist auf Alternativen wie Heißgetränke oder Decken hin. Hier gelte es laut Peter Dobcak, Fachgruppenobmann Gastronomie der Wiener Wirtschaftskammer, eine Balance zwischen Gemütlichkeit für die Gäste und Nachhaltigkeit zu finden.
