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"Heimliche" Dopingsperre – neue Details im Fall Sinner

Am Dienstag wurde bekannt, dass Tennis-Star Jannik Sinner im März zweimal positiv auf Doping getestet wurde. Jetzt sickern neue Details durch.

Sport Heute
"Heimliche" Dopingsperre – neue Details im Fall Sinner
IMAGO/Icon Sportswire

Neue Aufregung um die Doping-Enthüllungen im Fall Jannik Sinner! Die Nummer 1 der Tenniswelt gab im März zwei positive Dopingproben ab. Das wurde am Dienstagnachmittag öffentlich. Ein unabhängiges Gericht hat ihn von jeder Schuld freigesprochen, gab die ATP bekannt.

Aber: Es gibt neue, heikle Informationen.

Sinner heimlich suspendiert

Wie die "Bild" berichtet, wurde Sinner sogar zweimal für einen kurzen Zeitraum suspendiert. Laut der "ITIA" (International Tennis Integrity Agency) soll es sich dabei um eine jeweils vorläufige Sperre gehandelt haben. Der Italiener habe in beiden Fällen Berufung eingelegt und damit Erfolg gehabt. Deshalb durfte der Tennis-Star weiterhin an Turnieren teilnehmen.

Der Journalist und Tennis-Kommentator Jose Morgado schrieb auf "X" (vormals Twitter): "Sinner wurde also ein paar Tage nach seinem Sieg in Miami und zu Beginn des Madrid Masters 1000 suspendiert. Er nahm an der Auslosung teil und sprach vor dem Turnier mit der Presse, während er suspendiert war, und die Sperre wurde während des Turniers rechtzeitig aufgehoben, damit er spielen konnte".

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    WADA will "sorgfältig prüfen"

    Auf Anfrage der "Deutschen Presse-Agentur" erklärte die WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur), sie wollen die Entscheidung um Sinner zunächst "sorgfältig prüfen". Außerdem behalte man sich das Recht vor, gegebenenfalls Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof einzulegen.

    Sinners Trainer Darren Cahill schloss zuletzt jeglichen Vorsatz seines Schützlings nach dem Bekanntwerden von zwei positiven Dopingtests aus. "Er ist unfassbar professionell. Er würde nie etwas absichtlich tun. Er war in einer unglücklichen Situation. Die Wahrheit ist heraus, es gab keinen Fehler oder Fahrlässigkeit, und hoffentlich kann er das hinter sich lassen, weiterspielen und besser werden".

    Was war passiert?

    Sinner gab am 10. März dieses Jahres beim Masters in Indian Wells und acht Tage später während einer Trainingsphase positive Doping-Proben ab. Dabei wurde das verbotene Steroid Clostebol bei Sinner festgestellt.

    Gegenüber der ITIA erklärte Sinner, die Substanz wäre nach einer Kontamination durch ein Mitglied seines Betreuerteams in seinen Körper gelangt. Sein Physiotherapeut habe ein in Italien rezeptfrei erhältliches Spray mit Clostebol auf seine eigene Haut aufgetragen, um eine Wunde zu behandeln. Von jener Person im Betreuerteam wurde Sinner vom 5. bis 13. März täglich massiert und sporttherapeutisch behandelt. Soll es zu einer "unwissentlichen transdermalen Kontamination" gekommen sein.

    Nach Angaben der International Tennis Integrity Agency sei Sinner von einem unabhängigen Gericht freigesprochen worden. Bei einer Anhörung am 15. August kam das unabhängige Gericht zu der Erkenntnis "dass in dem Fall kein Verschulden oder keine Fahrlässigkeit vorlag, was zu keiner Sperre führte".

    Auf den Punkt gebracht

    • Der italienische Tennisstar Jannik Sinner wurde im März zweimal positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet, wurde aber von einem unabhängigen Gericht freigesprochen
    • Es wurde bekannt, dass er heimlich zweimal suspendiert wurde, aber erfolgreich Berufung einlegte, um weiterhin an Turnieren teilnehmen zu können
    • Die WADA will die Entscheidung sorgfältig prüfen und behält sich das Recht vor, gegebenenfalls Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof einzulegen
    red
    Akt.
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