Science
"Kannibalisch" – Heftiger Sonnensturm löschte Lichter a
Ein gewaltiger Sonnensturm hat am Montagabend die Erde getroffen. Der direkte Zusammenstoß hat in Teilen Nordamerikas zu heftigen Blackouts geführt.
Unsere Sonne zeigt sich derzeit von ihrer ungestümen Seite. Der Solar Dynamics Observatory (SDO) – ein Satellit zur Sonnenbeobachtung – hat binnen 42 Stunden gleich zwei starke aufeinanderfolgende Eruptionen gemessen. Für Aufsehen sorgte besonders eine Explosion der Stufe X, der stärksten Klasse der Sonneneruptionen (siehe Video unten).
Wissenschaftler weisen Sonneneruptionen je nach Stärke Buchstaben und Zahlen zu. Dabei bildet A die schwächste Stufe. In dieser Klasse sowie in B,C und M reicht die Skala von 1 bis 9. Die stärkte jemals gemessene Sonneneruption fand im Jahr 2003 statt. Ihre Messung wurde bei X28 abgeschnitten, weil die Sensoren überlastet waren.
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Ein sogenannter "kannibalischer" Massenauswurf hat nun in der Nacht auf Dienstag in Nordamerika und im Pazifikraum für zahlreiche heftige Blackouts gesorgt, berichtet "El Pais". Betroffen waren u.a. die Westküste Mexikos und Hawaii. Nach Angaben des Weltraumwetter-Zentrums der US-Vorhersagebehörde NOAA handelte es sich dabei um ein Ereignis vom Typ R3, also um einen "starken Stromausfall" auf einer Skala von R1 (geringfügig) bis R5 (extrem).
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Kommen besonders starke Sonnenstürme bei uns an, kann nicht nur die Navigation von Schiffen und kleinen Flugzeugen dadurch beeinträchtigt werden, welche auf Radio- und GPS-Signale angewiesen sind. Sie können auch eine Bedrohung für die Astronauten darstellen, die sich derzeit auf der Internationalen Raumstation ISS befinden.
Aktuell ist die Sonne in einer aktiven Phase des elfjährigen Sonnenzyklus, daher ist es wahrscheinlich, dass sich solche Ereignisse in der nächsten Zeit häufen. Doch die haben auch eine schöne Nebenwirkung: Durch die Magneteffekte in der Atmosphäre entstehen sogenannte Polarlichter – siehe Fotogalerie: