Nach Verletzungs-Serie
Heftiger Crash – Ski-Ass schlägt brutal im Netz ein
Mit der hohen Startnummer 43 verliert der Franzose Sam Alphand die Kontrolle, schlägt im Super-G von Wengen hart im Netz ein, gibt leichte Entwarnung.
Wenige Stunden, nachdem die FIS im Schulterschluss mit den Cheftrainern und der Ski-Industrie weitreichende eine Sicherheits-Revolution beschlossen hat, zeigt der nächste schlimme Speed-Crash die Notwendigkeit einer solchen deutlich.
Sam Alphand fliegt beim Super-G von Wengen am Freitagnachmittag mit der Startnummer 43 im Streckenteil "Kernen-S" ab, kracht fast ungebremst frontal ins Sicherheitsnetz. Der Franzose wird von der Wucht des Aufpralls zusammengestaucht und regelrecht nach oben katapultiert, fällt unkontrolliert rücklings in den harten Schnee.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
Die internationale Regie blendete umgehend von der Sturzstelle weg. Es folgten bange Minuten ohne Informationen über den Gesundheitszustand des Läufers. Es sind Szenen, die im Weltcup mittlerweile zur traurigen Gewohnheit werden. Erst kurz vor dem Jahreswechsel hatte Alphand-Teamkollege Cyprien Sarrazin beim Sturz im Bormio-Training derart schwere Kopfverletzungen erlitten, dass er auf der Intensivstation ins künstliche Koma versetzt werden musste, nach dem Aufwachen alltägliche Dinge wie das deutliche Sprechen neu lernen muss.
Immerhin: Bilder, die Alphand auf zwei Beinen stehend zeigten, lassen die Ski-Fans vor den TV-Geräten und im Zielgelände aufatmen. Zwar deutlich mitgenommen und wackelig, sowie von zwei Betreuern gestützt, aber weder im Akia noch im Rettungs-Helikopter – Alphand dürfte bei seinem Abflug von allzu schlimmen Verletzungen verschont geblieben sein.
Nach Sicherheitsgipfel sickerte unter anderem durch, dass die Abstimmung der Ausrüstung weniger aggressiv werden soll. Die Anzüge sollen dicker, der Airbag am Rücken verpflichtend werden, darüber hinaus womöglich ein weiterer Airbag zum Schutz des Kopfes eingeführt werden. Das ließ ÖSV-Herrenchef Marco Pfeifer durchblicken.
Auf den Punkt gebracht
- Der französische Skifahrer Sam Alphand verlor beim Super-G von Wengen die Kontrolle und krachte heftig ins Sicherheitsnetz, konnte jedoch leichte Entwarnung geben.
- Der Unfall verdeutlicht die Notwendigkeit der kürzlich beschlossenen Sicherheitsmaßnahmen im Skisport, die unter anderem weniger aggressive Ausrüstung und verpflichtende Airbags vorsehen.