Wien
Lärm, Läuten, Licht: Urlauber bringen Mieter um Schlaf
Ein Hotel vermietet in einem Wohnhaus Kurzzeitwohnungen. Seitdem werden die Bewohner nachts aus dem Betten geklingelt und leiden unter Dauerlärm.
Richard D. (64) ist genervt. Schon seit einiger Zeit ist es mit der Ruhe in seinem Wohnhaus in der Zimmermanngasse in Wien-Alsergrund vorbei. Ein Hotel vermietet einige Wohnungen im Haus für Touristen. Die Kurzzeit-Mieter lärmen im Haus, klingeln die Bewohner nachts aus dem Schlaf, weil sie keinen Schlüssel haben. Die Langzeitmieter halten das nicht mehr aus.
Kurzzeitvermietungen sind eigentlich unzulässig
"Durchschlafen ist unmöglich geworden, weil fast jede Nacht irgendwer klingelt", sagt Richard D. Alle Mieter des Hauses sind von den Belästigungen betroffen. Bei Nachbar Zoran (58) wird nachts an das Schlafzimmerfenster seiner Mutter geklopft, erzählt er. Die Bewohner bemerken außerdem, dass jemand das Licht im Keller einschaltet und dieses folglich die ganze Nacht brennt. "Wer bezahlt da den Strom?", ärgert sich Richard D.
Das Haus steht laut Flächenwidmungsplan in einer Wohnzone. Laut Wiener Bauordnung sind Kurzzeitvermietungen für touristische Zwecke in solchen Wohnzonen verboten. Doch nun kommt Bewegung in die lärmende Sache.
Anwohner hoffen auf "heilige Ruhe"
Die Hausverwaltung des betroffenen Hauses zeigt sich auf Anfrage betroffen von der Lage. Sie seien Anfang Dezember von den Mietern über die neuen Zustände im Haus informiert worden. Der Eigentümer wurde bereits informiert. Nun hoffen die Mieter, dass bald "heilige Ruhe" in den Gemäuern einzieht.