Blutige Attacke
Hartes Foul bei EM-Match: Mann mit Holzscheit geprügelt
Ein 36-Jähriger soll einem Bekannten mit einem Holzscheit ins Gesicht geschlagen haben. Der Angeklagte leugnet, will nur ein EM-Match geschaut haben.
In Plüschjacke und mit Vollbart erinnert der Angeklagte an bisschen an einen Teddybären, der niemanden etwas zu leide tun kann. Doch der sanfte Eindruck soll laut Anklage der Staatsanwaltschaft trügerisch sein. Am Wiener Landesgericht wurde dem Nordmazedonier (36) nun schwere Körperverletzung vorgeworfen.
Blutiges Foul mit Holzscheit
Der Angeklagte, gekonnt verteidigt von Star-Verteidiger Werner Tomanek, soll am 19. Juni 2024 einem Bekannten mit einem Holzscheit brutal ins Gesicht geschlagen haben. Das Opfer wurde schwer verletzt, erlitt eine Gehirnerschütterung. Dazu kam ein offener Nasenbeinbruch mit einer tiefen Rissquetschwunde, die sich von der Nasenspitze bis zwischen die Augenbrauen zog. Bei dem Streit im Theresienbadpark in Wien-Meidling soll es um Geld gegangen sein. "Er hat mir 600 Euro geschuldet", so der Verdächtige. "Ich habe ihm immer etwas gegeben, wenn er nichts hatte. Er hatte immer Ausreden und gab es mir nicht zurück."
"Habe Fußball im Café geschaut"
Mit der brutalen Holzscheit-Attacke will der Nordmazedonier nichts zu tun haben. Zur Tatzeit um 15 Uhr sei er in einem Café in Meidling gewesen, um dort das EM-Spiel Kroatien gegen Albanien (Endstand 2:2) zu schauen. "Es gibt Kameras im Café, ich war nicht im Park. Ich habe Kaffee getrunken und Fußball geschaut", meinte der Angeklagte.
"Opfer hat Frau belästigt"
Das Opfer habe er schon ein Jahr lang gekannt, immer wieder tranken die beiden Männer Bier miteinander. Rund zehn Tage vor der Gewalttat will der Nordmazedonier beobachtet haben, wie das Opfer "die Frau eines Tschechen belästigte". Vielleicht könnte dieser Vorfall etwas mit der Gewalttat zu tun haben. Er habe jedenfalls nicht zugeschlagen.
"Keine Handy-Daten überprüft"
"Am Tattag war ich bereits vor dem Anpfiff im Café", so der Angeklagte. Er sei zwar am Heimweg durch den Park gegangen, habe das Opfer aber nicht gesehen. "Es ist kein Standort von der Polizei bestimmt worden, keine Verbindungsdaten überprüft", ärgerte sich Anwalt Tomanek. Er forderte eine Freispruch für seinen Mandanten.
Schweres Foul ohne Zeugen
Vor Gericht stand es Aussage gegen Aussage, Zeugen für das schwere Foul während des Euro-Schlagers gab es keine. Schwierig für den Richter – er vertagte die Verhandlung auf 27. Jänner.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein 36-jähriger Nordmazedonier steht vor Gericht, weil er angeblich einem Bekannten mit einem Holzscheit ins Gesicht geschlagen und schwer verletzt haben soll.
- Der Angeklagte bestreitet die Tat und behauptet, zur Tatzeit ein EM-Spiel in einem Café geschaut zu haben; das Gericht vertagte die Verhandlung auf den 27. Januar.