Wildtiere
Happy End für den einsamsten Elefanten der Welt
Wie die Untersuchungen zeigen, ist der Elefant Kaavan fit für eine Umsiedlung aus dem umstrittenen Zoo in Madagaskar.
Positive Nachrichten aus Madagaskar: Das Schicksal des einsamsten Elefanten der Welt ist besiegelt. Wie seine Untersuchung ergab, ist er nun bereit für eine Umsiedlung. Wie"Heute“ berichtete, war er gemeinsam mit den anderen verbleibenden Zoo-Tieren aus Jahren der Gefangenschaft und schlechten Haltungsbedingungen gerettet worden. Kaavan hatte 35 Jahre lang eingesperrt gelebt.
Nach dem Gerichtsbeschluss im Mai wurde entschieden, dass der Elefant – abhängig von seinem Gesundheitszustand – in ein Tierschutzzentrum gebracht werden soll. In den vergangenen Jahren wurden über 500 Zootiere als vermisst gemeldet, allein in den letzten vier Jahren starben über zwei Dutzend Tiere im Marghazar Zoo.
Tierschützer von Vier Pfoten und lokale Kräfte des Islamabad Wildlife Management Board trafen nun die Vorbereitung für die Umsiedlung der Zoo-Tiere. Bei Kaavan war vor einer Untersuchung nicht sicher, wann er den Weg zu einem besseren Leben antreten kann. Diese ist nun abgeschlossen und er ist bereit für die Reise.
Voraussichtlich wird der Elefant nun zu einem Tierschutzzentrum in Kambodscha umgesiedelt. Doch die extremen Bedingungen, unter denen er Jahrzehnte lang litt, haben sichtlich Spuren hinterlassen.
Vereinsamter Elefant leidet an Fettleibigkeit und rissigen Nägeln
Die Tierärzte entnahmen dem Elefanten Blutproben, vermaßen ihn und setzten einen Mikrochip in seine linke Schulter ein. „Aufgrund von falscher Ernährung und mangelnder Bewegung zeigt Kaavan sichtbare Anzeichen von Fettleibigkeit. Außerdem sind seine Nägel rissig und verformt, was vermutlich am ungeeigneten Bodenbelag in seinem Gehege liegt. Um dieses Problem zu beheben, muss er ein intensives Fußpflegeprogramm durchlaufen, das so im Marghazar Zoo nicht möglich ist“, sagt Dr. Amir Khalil, Vier Pfoten Tierarzt und Missionsleiter.
Dr. Frank Göritz, leitender Tierarzt des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin, fügt hinzu: „Die wenigen körperlichen und geistigen Herausforderungen sowie das Fehlen eines Partners haben dazu geführt, dass sich Kaavan unglaublich langweilt. Er hat bereits stereotypes Verhalten entwickelt, bei dem er stundenlang mit seinem Kopf und Rüssel hin und her wackelt. Insgesamt sind die Ergebnisse seiner Blutuntersuchungen aber gut, und sein allgemeiner Gesundheitszustand erlaubt es ihm, umgesiedelt zu werden.“
Zu spät kam die Rettung für zwei Löwen, nachdem Tierpfleger ein Feuer im Gehege gelegt hatten, um die Großkatzen in Transportboxen zu jagen, wie "Heute" berichtete.