Österreich

Handys sorgen für massenweise Fehlalarme auf der Piste

Mit einem ungewöhnlichen Problem haben derzeit Notrufzentralen zu kämpfen: iPhones und Apple-Watches sorgen derzeit für massenweise Fehlalarme.

Christine Ziechert
Die Autounfall-Erkennung von iPhones sorgt derzeit für Probleme auf den Pisten (Symbolbild).
Die Autounfall-Erkennung von iPhones sorgt derzeit für Probleme auf den Pisten (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Die Funktion ist standardmäßig eingeschaltet, aber viele User wissen nicht einmal, dass es sie gibt: Apple-Watches ab der Serie 4 sind mit einer Sturzerkennung ausgestattet. Zusätzlich gibt es bei den neuesten iPhones (14, 14 Pro, 14 Pro Max und 14 Plus) und der neuesten Apple-Watch-Generation (Series 8 und Ultra) eine Autounfall-Erkennung, die automatisch den Notruf alarmiert.

Doch die an sich sinnvolle Funktion sorgt derzeit für eine Flut an Fehlalarmen auf Österreichs Skipisten, berichtet "help.orf.at". Die eingebauten Beschleunigungssensoren erkennen Bewegungen und jeden abrupten Stopp. Anhand der Fliehkräfte wird dann berechnet, ob ein Unfall vorliegt. Auch auf schnelle Bewegungen, rasante Geschwindigkeiten auf der Piste oder einen schwankenden Einstieg in den Sessellift reagiert die Autounfall-Erkennung sensibel.

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    privat, iStock

    50 Notrufe täglich in Tirol

    Laut "help.orf.at" kommt es etwa in Vorarlberg täglich zu fünf bis zehn Handy-Notrufen bei der Landesleitzentrale, in Tirol sind es an Ferientagen bis zu 50 Notrufe pro Tag – bei fast allen handelt es sich dabei um Fehlalarme. "Tatsächlich hatten wir bis jetzt noch keinen echten Notruf, bei dem es zu einem echten Einsatz gekommen ist", erklärt Lisa Aberer, Pressesprecherin der Polizei Vorarlberg.

    Skifahrer bekommen oft von dem lauten Signalton des Handys bei einem Notruf nichts mit, da sie den Ton wegen des Helms und des Handys im Rucksack nicht hören. Bleibt ein Anruf unbeantwortet, versuchen die Einsatzkräfte anhand der vom Smartphone übermittelten GPS-Daten festzustellen, ob wirklich ein Unfall passiert ist. Zeigen die GPS-Koordinaten etwa, dass der Sportler weiterfährt, wird davon ausgegangen, dass kein Unfall passiert ist. Rührt er sich nicht vom Fleck, wird die Rettungskette in Gang gesetzt.

    Fehlalarme müssen (noch) nicht bezahlt werden

    Die vermeintliche Rettung kann sich dann – zum Beispiel, wenn es sich um schwieriges Gelände handelt – als ziemlich aufwendig gestalten, etwa, wenn Hubschrauber oder Drohnen zum Einsatz kommen. Laut "help.orf.at" stellen Organisationen die Einsätze aufgrund von Fehlalarmen derzeit nicht in Rechnung. Das könnte sich aber schon bald ändern. Denn Apple hat zwar ein Update der Unfall-Erkennung veröffentlicht, das Problem dürfte aber offenbar noch nicht behoben worden sein.