Österreich
Handy am Steuer: Mann wollte Beamte mit 100 € bestechen
Weil er mit dem Handy im Fahrzeug erwischt wurde, wollte ein 25-Jähriger zwei Beamte bestechen. Nun landete er vor Gericht.
"Wisst's was - ich geb' euch jeweils einen Hunderter, ihr vergesst die ganze G'schicht und macht's euch einen schönen Tag." – Dieses "Angebot" an zwei Polizisten brachte einen Salzburger (25) heute, Dienstag, vor das Landesgericht Salzburg. Der Flachgauer war heuer am 28. April in Elsbethen von zwei Beamten beim Telefonieren bzw. Hantieren mit dem Handy in einem Fahrzeug erwischt worden.
Die Polizisten, damals als Zivil-Motorradstreife im Dienst, hatten den Angeklagten dabei beobachtet, wie er während der Fahrt mit einem Klein-Lkw bei einem Überholmanöver an seinem Mobiltelefon herumtippte. Als ihn die Beamten stoppten, sei der 25-Jährige "sichtlich gereizt aufgetreten", so Staatsanwältin Katharina Dirisamer: "Er forderte die Beamten schließlich auf, gegen ein Handgeld von je 100 Euro von einer Strafe beziehungsweise Anzeige Abstand zu nehmen."
„"Es war eine dumme und sinnlose Aktion von ihm" - Rechtsanwalt Kurt Jelinek“
Die Polizisten ließen sich nicht darauf ein, sondern erstatteten bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen versuchter Bestimmung zum Amtsmissbrauch. Der bisher nicht vorbestrafte Salzburger zeigte sich gegenüber Richterin Gabriele Glatz reumütig geständig. "Es war eine extrem dumme und sinnlose Aktion von ihm. Es tut ihm sehr leid", so sein Verteidiger Kurt Jelinek.
Das Urteil: sechs Monate bedingte Haft (auf Bewährung) – die Mindeststrafe für versuchte Anstiftung zum Amtsmissbrauchs bzw. der Bestimmung dazu. Der 25-Jährige nahm das Urteil an, weil auch die Staatsanwältin auf Rechtsmittel verzichtete, ist es bereits rechtskräftig. Als mögliche Höchststrafe hätten dem Salzburger fünf Jahre Haft gedroht.