Wirtschaft
Handel will Lebensmittel-Abfälle bis 2030 halbieren
Die Handelsriesen Hofer, Lidl, Rewe, Spar und MPreis haben sich jetzt verpflichtet, abgelaufene Lebensmittel weiterzugeben oder billiger zu verkaufen.
Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (VP) unterzeichnete heute, Mittwoch, gemeinsam mit den fünf führenden österreichischen Handelsunternehmen eine Vereinbarung zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Nicht für den Verkauf geeignete, aber trotzdem genießbare Lebensmittel sollen künftig zum Beispiel an soziale Einrichtungen weitergegeben werden. Auch die Verfütterung an Tiere ist geplant.
„Unser Pakt ist ein wichtiger Schritt für das UN-Ziel, Lebensmittelabfälle im Handel und beim Konsum zu halbieren", betonte Rupprechter. Die Unternehmen müssen mindestens drei Maßnahmen einhalten, aus einem Katalog können noch weitere fünf Richtlinien ausgewählt werden. Die Maßnahmen reichen von Schulungen für das Verkaufspersonal über den Verkauf von Brot vom Vortag bis zu einem reduzierten Frischwarenangebot gegen Geschäftsschluss. Außerdem sollen 1+1-Gratis-Aktionen reduziert werden. Generell sollen Waren mit knappen Mindesthaltbarkeitsdatum billiger verkauft werden.
Neues Logo "Wir retten Lebensmittel"
Lebensmittelunternehmen, die an der Aktion teilnehmen, werden von Rupprechters Ministerium ausgezeichnet. Ein Logo mit dem Text „Wir retten Lebensmittel" wird zukünftig in den Filialen der teilnehmenden Handelsketten zu sehen sein.
Greenpeace noch nicht zufrieden
Der Umweltschutzorganisation Greenpeace reicht dieser Pakt noch nicht aus. Für Greenpeace fehlen vor allem Maßnahmen gegen die derzeit oft realitätsfremden Mindesthaltbarkeitsdaten und Maßnahmen zur Reduktion von Abfällen am Feld.
Der Hintergrund: Im Jahr 2015 hat Österreich gemeinsam mit mehr als 190 Staaten die UN-Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Ein UNO-Ziel ist die Halbierung der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Handel und Konsum bis 2030.
(GP)