Welt
Israels Armee greift jetzt Ziele im Libanon an
Nach dem Hamas-Angriff läuft der Gegenschlag der israelischen Streitkräfte. Über hundert Entführte befinden sich weiterhin in der Obhut der Hamas.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die vollständige Kontrolle in den von der Hamas angegriffenen Orten zurückerlangt. Israels Verteidigungsminister Joav Galant ordnete unterdessen die totale Blockade des Gazastreifens an.
Allerdings könnten sich noch Terroristen in der Region aufhalten, so ein Armeesprecher. 300.000 Reservisten wurden inzwischen einberufen - die größte Mobilisierung in Israels Geschichte in so kurzer Zeit. Die Zahl der Toten in Israel sei mittlerweile auf 800 gestiegen.
Video – die Terroristen kamen mit Gleitschirmen:
123.000 Vertriebene in Gaza
Durch den israelischen Beschuss als Reaktion auf den Hamas-Großangriff sind im Gazastreifen nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bisher 560 Palästinenser getötet worden. Zudem gebe es etwa 2.900 Verletzte.
Nach UN-Angaben sind seit Beginn des Großangriffs der Hamas mehr als 123.000 Menschen vertrieben worden. Insgesamt 123.538 der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens hätten ihre Häuser "aus Angst, aus Sorge um ihren Schutz und wegen der Zerstörung ihrer Häuser verlassen", berichtet das UN-Büro.
Hamas will palästinensische Häftlinge für israelische Geiseln
Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat nach dem Großangriff auf Israel einen Gefangenenaustausch gefordert. Die Palästinenserorganisation verlange die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen, sagte ein Hamas-Sprecher am Montag. Wie viele israelische Frauen ausgetauscht werden sollen, sagte der Sprecher nicht. Der Golfstaat Katar vermittelt demnach. Ein Sprecher der israelischen Regierung wollte sich dazu nicht äußern.
Bei dem Großangriff der Hamas wurden mehr als 100 Israelis in den Gazastreifen verschleppt. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.
Eindringlinge aus Libanon getötet
Israels Armee hat mit Kampfhelikoptern Ziele im Libanon angegriffen, wie das Militär am Montag mitteilte. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.
Das betroffene Gebiet werde derzeit von Soldaten durchkämmt, berichten israelische Medien. Die radikale libanesische Schiitenmiliz Hisbollah dementiert, eine Operation in Israel durchzuführen.
Zahlreiche Ausländer getötet
Die Zahl der Toten in Israel sei mittlerweile auf 800 gestiegen. Unter ihnen befanden sich auch mehrere Ausländer. Mindestens neun Amerikaner sind bei dem Angriff auf Israel getötet worden, wie das Außenministerium in Washington mitteilte.
Außerdem befanden sich unter den Todesopfern zwölf thailändische Staatsbürger, zehn Menschen aus Nepal, zwei aus der Ukraine, eine Französin sowie ein Engländer. Mehrere deutsch-israelische Doppelstaatsangehörige seien entführt worden, wie eine Quelle des deutschen Außenministeriums am Sonntag mitteilte. Darunter auch die 22-jährige Shani Louk, die das Nova Musikfestival besuchte.