Oberösterreich

Halloween-Randalierer müssen nun die Schulbank drücken

Die Nacht ist in leidiger Erinnerung: Dutzende Jugendliche haben zu Halloween in Linz Krawall geschlagen. Jetzt müssen sie spezielle Kurse besuchen.

Tobias Prietzel
Ein Großaufgebot an Polizisten rückte angesichts der Ausschreitungen in Linz in der Nacht zum 1. November aus.
Ein Großaufgebot an Polizisten rückte angesichts der Ausschreitungen in Linz in der Nacht zum 1. November aus.
fotokerschi.at

Es waren erschreckende Szenen: Rund 200 junge Männer, größtenteils mit Migrationshintergrund, schlugen in der Nacht zum 1. November Krawall. Sie warfen mit Böllern, Steinen und Flaschen, attackierten zunächst Passanten und dann die Polizei. Am darauffolgenden Abend kam es erneut zu einem schweren Zwischenfall.

Die Exekutive ist seitdem entsprechend alarmiert: Auf TikTok wurden für Silvester neuerliche Randale angekündigt. Eine zehnköpfige Sonderkommission wurde installiert. Was die Ermittlungen erschwert: Die meisten Verdächtigen sind noch minderjährig, bei den Befragungen müssen ein Elternteil und ein Anwalt dabei sein.

Politik zieht Konsequenzen

Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) zieht nun eine Konsequenz aus den brutalen Attacken: Beteiligte Asylwerber müssen an sogenannten Wertekursen teilnehmen, so der Politiker am Rande einer Pressekonferenz, auch der ORF hat berichtet.

"In diesen Kursen geht es darum, sie mit unseren Werten und Normen vertraut zu machen", erklärt Hattmannsdorfer. Die Krawall-Macher würden wieder auf die richtige Spur zurückkehren, ist er überzeugt.

Im Hinblick auf mögliche Ausschreitungen in der Neujahrsnacht sagt der Politiker: "Ich glaube, die Sicherheitsbehörden sind gut vorbereitet." Es gebe laufend Gespräche, auch was die Vorbereitungen betrifft.

"Die Sicherheitsbehörden sind gut vorbereitet. "Das Hauptaugenmerk wird auf neuralgischen Plätzen liegen." Landesrat Hattmannsdorfer (ÖVP) blickt auf Silvester

"Das Hauptaugenmerk wird auf neuralgischen Plätzen liegen. Also dort, wo viele Menschen zusammenkommen", so Hattmannsdorfer. Dort werde die Polizei ihr spezielles Sicherheitskonzept für Silvester umsetzen.

Die Stadt hat jedenfalls ihre große Feier abgesagt. Sie stand schon seit längerer Zeit auf wackeligen Beinen, weil die Veranstalter Bedenken wegen der Corona-Pandemie hatten.

Woran man laut Hattmannsdorfer zusätzlich arbeitet: an einer Adaptierung der rechtlichen Bestimmungen für Situationen wie zu Halloween. "Auch was die Möglichkeit der Polizei betrifft, im Internet aktiv zu werden." Zudem gebe es ein Vorschlagspaket an den Bund zur Verschärfung von Gesetzen. Geht es nach dem Landesrat, soll es einen eigenen Paragraphen für Jugendbanden geben.

Kritik von FPÖ

Die oberösterreichischen Freiheitlichen können dem Hattmannsdorfer-Vorstoß nur wenig abgewinnen: Er teile "diese optimistische Sichtweise" nicht, sagt Sicherheitsssprecher Michael Gruber. "Ich bezweifle, dass Wertekurse die Probleme verringern."

Irgendwann müsse man sich eingestehen, "dass sich diese Personengruppen gar nicht ändern und anpassen wollen", so Gruber. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) habe großmundig Abschiebungen versprochen. "Die wollen wir umgesetzt sehen. Es geht um seine Glaubwürdigkeit", sagt der Sicherheitssprecher.

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