Wirtschaft

Hälfte aller Wohnungen in Wien teurer als 300.000

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Heute.at-Montage

Knapp die Hälfte aller Eigentumswohnungen in Wien sind teurer als 300.000 Euro. Das ergab eine aktuelle Analyse des Wohnungsmarktes im ersten Halbjahr 2013. Ein knappes Viertel kostet sogar mehr als eine halbe Million. Als teuerster Bezirk erwies sich - wenig überraschend - die Innenstadt, wo 96,4 Prozent der Wohnungen mehr als 300.000 Euro kosten.

Die Innenstadtbezirke sind in Sachen Eigentumswohnungen für die Mittelschicht nicht mehr leistbar, so das Fazit der Analyse von Immobilien.net. "Es sind vor allem Dachgeschossausbauten und Luxussanierungen die die Preise treiben", erklärt GeschäftsführerAlexander Ertler. Dass es einen so hohen Anteil an teuren Wohnungen in diesen Bezirken gibt, deute auf eine sehr starke Nachfrage von zahlungskräftigen Käufern hin, so Ertler weiter.

Ranking der teuersten Bezirke nach Anteil der Wohnungen über 300.000 Euro:

Innere Stadt (96,4 Prozent)
Neubau (77 Prozent)
Wieden (71 Prozent)
Josefstadt (70 Prozent)
Döbling (69 Prozent)
Alsergrund (69 Prozent)
Hietzing, (65 Prozent)
Währing (61 Prozent)
Mariahilf (60 Prozent)
Landstraße (49 Prozent)
Margareten (48 Prozent)
Hernals (47 Prozent)
Leopoldstadt (43 Prozent)
Penzing (41 Prozent)
Donaustadt (40 Prozent)
Ottakring (34 Prozent)
Liesing (33 Prozent)
Rudolfsheim-Fünfhaus (27 Prozent)
Meidling (26 Prozent)
Floridsdorf (23 Prozent)
Brigittenau (23 Prozent)
Favoriten (12 Prozent)
Simmering (6 Prozent)


Innenbezirke für Mittelschicht unleistbar

Mit solch schwindelerregenden Preisen können österreichische Durchschnittseinkommen nicht mithalten. Ertler rechnet vor: Laut Statistik Austria liegt das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen in Österreich bei knapp 30.000 Euro. Zieht man Steuern und Abgaben von diesem Einkommen ab und nimmt davon die Hälfte zum Eigentumserwerb, würde man etwa 30 Jahre brauchen, um sich eine Wohnung kaufen zu können. Und dabei sind Kreditzinsen noch nicht einmal berücksichtigt.

Simmering und Favoriten am günstigsten

Am günstigsten sind in Wien die Bezirke Simmering und Favoriten, dort liegen nur 6 bzw. 12 Prozent der Eigentumswohnungen über den 300.000er-Schwelle. Auch in der Brigittenau und Floridsdorf sind die teuren Objekte mit jeweils ungefähr 12 Prozent in der Midnerzahl. In Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Liesing liegen mit unter einem Drittel an Wohnungen über 300.000 Euro ebenfalls noch im Bereich des Leistbaren.

Nur Kitzbühel kann preislich mithalten

Außerhalb von Wien kann nur der Bezirk Kitzbühel in Sachen Immobilienpreisen mithalten. Dort liegt der Anteil der Eigentumswohnungen über 300.000 Euro bei knapp 82 Prozent. Im drittteuersten Pflaster, der Stadt Salzburg, liegt der Anteil nur mehr bei 44 Prozent. Kitzbühel und die Innere Stadt von Wien gehören schon lange zu den exklusiven Wohnlagen in Österreich. Die teuersten Wohnungen liegen hier laut Ertler bei Preisen zwischen fünf und zehn Millionen Euro. Das aktuell teuerste Angebot liege sogar bei knapp 20 Millionen für ein 700-Quadratmeter-Penthouse mit Blick auf den Wiener Karlsplatz.