Fall in Perchtoldsdorf

Hahnenkampf beendet – Gockel "Kiki" darf bleiben

Eine private Hühnerhaltung war einer Anwaltskanzlei zu laut, weil der Hahn zu oft krähte. Nun gibt es eine Einigung in dem Fall.

Sarah Marie Piskur
Hahnenkampf beendet – Gockel "Kiki" darf bleiben
Hahn "Kiki" sorgte in Perchtoldsdorf für Aufsehen. (Symbobild)
Getty Images/iStockphoto

Einigung im Perchtoldsdorfer Hahnenkampf! Eine private Hühnerhaltung in der Hochstraße in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) sorgte in den vergangenen Tagen für viel Aufsehen. Mehrere Hühner und ein in die Tage gekommener Hahn erregten die Gemüter von Anwälten in einer angrenzenden Kanzlei.

Die Arbeit der Anwälte sei von den Geräuschen der Tiere nachhaltig gestört worden – "Heute" berichtete. Rechtliche Schritte gegen die Halterinnen standen im Raum. Doch nun gibt es eine Wende in dem Fall, wie auch die geschäftsführende Gemeinderätin Gabriele Wladyka mitteilte: Der Hahn darf bleiben.

Anwalt verurteilt Hass im Netz

In einem Social-Media-Posting erklärt einer der betroffenen Anwälte, dass man sich mit dem Nachbar-Ehepaar geeinigt habe. "Auf freundschaftlicher und nachbarschaftlicher Basis" habe man vereinbart, dass der in die Jahre gekommene Hahn "seinen Lebensabend weiter bei seiner Familie verbringen darf".

Ein neuer Gockel werde nach seinem Ableben jedoch nicht angeschafft. Somit kräht kein Hahn mehr nach den eierlegenden Vögeln in der Hochstraße. Doch eine Sache ist dem Anwalt ein Dorn im Auge: Die Diskussion, die um die Hühner in den sozialen Medien geführt wurde. "Wir verurteilen jede Form von Hass im Netz", so der Anwalt.

Gegenüber "Heute" teilte er zudem mit: "Leider wurde die Angelegenheit aus politisch motivierten Gründen eskaliert, ohne diese Interventionen wäre eine Einigung wohl schon früher möglich gewesen. Die Lösung konnte ohne Frau Wladyka gefunden werden, die anfangs erneut versucht hat, Stimmung gegen uns zu machen und politisches Kapital aus der Angelegenheit zu schlagen."

Der lärmende Hahn und die Hühner.
Der lärmende Hahn und die Hühner.
privat

Auch die Tochter der Hühnerhalter meldete sich in einem Posting zu Wort. Sie und ihre Eltern seien sehr dankbar, dass "Hahn Kiki und seine 9 Hühner" bleiben dürfen. Ohne den Zuspruch "von so vielen Mitbürgern" wäre es laut ihr nie zu einer so schnellen Lösung mit Happy-End gekommen. "Bin sehr froh, dass eine Lösung gefunden wurde, da das Ganze schon sehr belastend für meine Eltern gewesen ist", so die Tochter.

Diskussion im Netz

Nachdem die Situation um die Hühner und Hahn Kiki bekannt wurde, entbrannte eine Diskussion im Netz. Viele Menschen hatten eine Meinung zu den gefiederten Bewohnern Perchtoldsdorfs. "Wer war zuerst da: Hahn oder Anwälte" schrieb eine Userin auf Facebook. Die Kommentare liefen auf diversen Social-Media-Plattformen aus dem Ruder.

Bei Diskussionen im Internet dürfe man aber nicht vergessen, dass auch das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Beleidigungen oder Drohungen, die im digitalen Raum stattfinden, können zu Konsequenzen führen. Neben veranlassten Löschungen der Kommentare oder Postings sind auch rechtliche Schritte möglich. Grundlage dafür ist das "Hass im Netz" Gesetz, dass in Österreich seit 2021 in Kraft ist.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Eine private Hühnerhaltung in Perchtoldsdorf sorgte für Aufsehen, da Anwälte sich durch das Krähen des Hahns gestört fühlten
    • Nach einer Einigung darf der Hahn "Kiki" bleiben, jedoch wird nach seinem Ableben kein neuer Hahn angeschafft; der Anwalt verurteilt zudem den Hass im Netz, der in den sozialen Medien aufkam
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