Österreich
"Haftbefehl" – fiese Tricks per E-Mail immer schlimmer
Ein neuer Email-Trick macht die Empfänger zu Kriminellen. In "Heute" spricht eine betroffene Wienerin über die Hintergründe.
Man hat gar nichts verbrochen, dennoch bekommt man plötzlich ein sehr mulmiges Gefühl. So erging es Beate K. (Name geändert). Die Wienerin erhielt am Montagfrüh eine private Email mit dem Betreff "Gerichtliche Verfolgung." Darin behauptete eine vermeintliche Polizeibeamtin: "Es wurde ein Haftbefehl gegen Sie ausgestellt. Einberufung im Anhang."
Die Email-Adresse der Fake-Polizistin endete genauso, wie die realer Beamter in Wien: @polizei.gv.at. Auch der Anhang mit dem Namen "BMI.PDF" ließ im ersten Moment vermuten, dass der unbescholtenen Wienerin hier ein echtes Vergehen angehängt werden sollte.
"Herzlicher" Haftbefehl
Bei genauerem Hinsehen wurde Beate K. jedoch klar: "Das ist eine neue Phishing-Masche", warnt sie Andere nun in "Heute". Besonders der Gruß zum Schluss machte sie stutzig. Eine Polizeibeamtin würde weder vor einem vermeintlichen Haftbefehl warnen, noch diesen dann mit "Herzlich" unterschreiben. "Ich habe es als Spam gemeldet und natürlich den Anhang nicht geöffnet."
Die Wienerin ist bei weitem nicht die einzige Betroffene. Auf "Heute"-Anfrage sagt die Polizei Wien: "Bei genauer Prüfung kann man erkennen, dass die Schreiben gefälscht sind. Die Mail-Adressen der Absender sind keine offiziellen Behördenadressen und oft werden Namen in der Mail falsch geschrieben." Weiter warnen die Beamten: "Wichtig ist es, etwaige Anlagen in den Mails nicht zu öffnen – darin verstecken sich oft Schadprogramme. Darüber hinaus sollte man keine persönlichen Daten herausgeben und auf fragwürdige Schreiben nicht antworten. Wenn Sie bereits Opfer geworden sind, erstatten Sie eine Anzeige bei der nächsten Polizeiinspektion."