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Häuser evakuiert – Bau-Kran droht in Wien umzustürzen
Nach einem Wasserrorbruch in Wien-Favoriten droht ein Kran umzufallen. Dutzende Wiener wurden aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht.
In den frühen Morgenstunden wurden unzählige Favoritner mit lautem Klopfen aus dem Schlaf gerissen. Vor der Tür standen Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr. Sie forderten die Wiener auf sich etwas anzuziehen und sofort das Gebäude zu verlassen. "Zahlreiche Mehrparteienhäuser wurden evakuiert und die Umgebung abgesperrt", so Feuerwehrsprecher Feiler im "Heute"-Talk.
Grund für die besondere Maßnahme: Ein Wasserrohrbruch in der Patrubangasse hatte offensichtlich den Unterbau eines Baukrans unterspült. Dieser droht nun umzustürzen. Laut Feuerwehrsprecher Feiler ist die Konstruktion 45 Meter hoch und hat eine Ausladung von 65 Metern.
Bewohner von Berufsrettung versorgt
Laut Rettungssprecher Andreas Huber ist die Berufsrettung mit mehreren Rettungsteams und der Sondereinsatzgruppe vor Ort. "Die Einsatzkräfte haben sich um die evakuierten Personen gekümmert. Drei von ihnen mussten medizinisch versorgt werden", bestätigt Huber im "Heute"-Talk. Eine ältere Dame musste schließlich aufgrund von Vorerkrankungen und Sauerstoffmangels in ein Krankenhaus gebracht werden. Auch die Wiener Polizei ist mit zahlreichen Beamten vor Ort und sichert die Umgebung.
Die Wiener Berufsfeuerwehr hat die Lage fest im Griff – das Areal ist abgesperrt und gesichert. Nun soll der Turmdrehkran mit einem anderen Kran abgebaut werden, um anschließend das Ausmaß der Unterwaschung festzustellen.
Fachfirma baut jetzt Kran ab
Feuerwehrsprecher Christian Feiler erklärte zu Mittag, dass nun zwei Spezialkräne (160 und 220 Tonnen) vor Ort sind. Die Fachfirmen seien nun mit dem Abbau der Turmkräne beschäftigt. Dieses Unterfangen dürfte ersten Schätzungen zufolge noch vier bis fünf Stunden lang dauern. Die Berufsfeuerwehr Wien ist derzeit noch hilfebringend im Einsatz.
Die Favoritenstraße ist derzeit zwischen dem Verteilerkreis und der Troststraße gesperrt. Autofahrer sollen am besten über die Laxenburger Straße ausweichen.
Die Aufräumarbeiten gehen laut Christian Feiler zügig voran, sodass der Queraufleger und die tonnenschweren Gegengewichte bereits entfernt werden konnten. Eine Fachfirma ist gerade dabei, den Turm zu demontieren. Die Bewohner des Wohnhauses dürfen ab 17.30 Uhr außerdem wieder ihre Wohnungen betreten.