Räumt mit Gerüchten auf

Häupl erkrankt – Zittern kommt nicht vom Spritzwein

Altbürgermeister Michael Häupl hat Parkinson. Er zittere nicht, weil er "zuviele G'spritzte getrunken hat". Ein 300-Euro-Ball hilft bei der Therapie.

Thomas Peterthalner
Häupl erkrankt – Zittern kommt nicht vom Spritzwein
Alt-Bürgermeister Michael Häupl spricht über seine Erkrankung.
Denise Auer

Parkinson gehört weltweit zu den häufigsten Erkrankungen des Nervensystems, in Österreich gibt es laut Gesundheitsministerium derzeit rund 20.000 Betroffene. Einer davon ist Alt-Bürgermeister Michael Häupl (75). "Die rechte Hand zittert leicht. Ich kann aber leserlich schreiben, auch das Essen ist kein Problem", so Häupl im Gespräch mit "Heute"wir berichteten.

"Brauche keine Rederei"

Der Alt-Bürgermeister wandte sich am Wochenende konzentriert in mehreren Medien an die Öffentlichkeit. Er wollte, dass die Leute wissen, das er an Parkinson erkrankt ist. "Ich brauche keine Rederei", so Häupl im Gespräch "Bei Budgen" im ORF. "Ich kenne die Seelen mancher Wiener, die sagen: Jetzt zittert er, weil er zu viel G’spritzte getrunken hat. Dabei zittert man nur, wenn man auf Entzug ist, und nicht, wenn man trinkt."

Jetzt zittert er, weil er zu viel G’spritzte getrunken hat. Dabei zittert man nur, wenn man auf Entzug ist, und nicht, wenn man trinkt."
Michael Häupl
SPÖ-Altbürgermeister von Wien

"Schleifte mich zu Spezialisten"

Zuerst sei ihm das leichte Zittern seiner rechten Hand vor etwas über einem halben Jahr aufgefallen. Er habe sich gleich mit seiner Frau, die selbst Ärztin ist, beraten. "Die hat mich sofort zu einem Spezialisten geschleift", schmunzelt Häupl. Der Neurologe habe dann die Parkinson-Erkrankung festgestellt. Das Zittern, auch Tremor genannt, sei "altersadäquat", habe ihm der Facharzt gesagt.

Therapieball um 300 Euro

Auch wenn es sich derzeit um eine leichte Form von Parkinson handle, müsse man etwas dagegen machen. Jeden Tag trainiere er dreimal zehn Minuten mit einem "Vilim Ball": "Der zittert mit mir, das lindert die Symptome", sagt Häupl. Dabei handelt es sich um einen Therapieball, der das Nerven- und Muskelgewebe in der Hand aktiviert und besser mit dem Gehirn vernetzen soll. Das Therapiegerät ist nicht gerade billig, kostet um die 300 Euro.

"Man wird nicht jünger"

Medikamente benötige er derzeit noch nicht, so der Altbügermeister. Er versucht, sich mit Bewegung und Sport fit zu halten. Drei Mal pro Woche strampelt Häupl eine Stunde auf dem Ergometer. "Mann wird nicht jünger, im Alter muss man schon ein bissl auf sich schauen!"

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    Saudi Press Agency/Handout via REUTERS

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der ehemalige Wiener Bürgermeister Michael Häupl, der 2020 den Krebs besiegte, wurde nun mit Parkinson diagnostiziert.
    • Trotz des leichten Zitterns seiner rechten Hand, das vor etwa einem halben Jahr begann, schränkt ihn die Krankheit kaum ein und er benötigt derzeit keine Medikamente; stattdessen trainiert er täglich mit einem speziellen Therapieball und hält sich durch Sport fit.
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