Wildtiere
Hässliche Tiere dürfen ruhig aussterben
Das Menschen oberflächlich sind, ist kein Geheimnis und auch den Tierschutzorganisationen bekannt. Deshalb zählt man auf "Flaggschifftiere".
Sehen wir uns doch einmal genau bei WWF, Vier Pfoten oder Greenpeace um. Der kuschelige Eisbär, der imposante Tiger oder der niedliche Koala zieren meistens die Titelblätter des Newsletters. Warum? Sind doch auch andere Tiere von Ausrottung und Artensterben bedroht. Nun, hier kommt eine gezielte Marketingstrategie zum Einsatz und bedient sich der sogenannten "Flaggschifftiere" - soll heißen, die niedlichen Spezies vor den Vorhang und die Spenden auch den vermeintlich unattraktiven Tieren zugutekommen lassen.
Hoher Niedlichkeitsfaktor = hohe Spenden
Das soll natürlich nicht heißen, dass das süße Tigerbaby keine Hilfe braucht und man den Spendern ein X für ein U vormacht, aber durch den hohen Niedlichkeitsfaktor werden automatisch auch die unscheinbaren Tiere unterstützt. Sind wir mal ehrlich: Bei dem Kappengeier am Titelbild schießt uns Frauen wohl kaum die Milch ein und wir bekommen keine feuchten Augen, wenn wir die erschreckenden Zahlen lesen. Unserer vegangen Tierredakteurin sagte einmal jemand: "Ich esse auch kein Fleisch, nur Hühner, die sind so schiarch!" - Da haben wir's. Unsere Spendenmotivation ist bei "hässlichen" Tieren einfach schaumgebremst.
Imagewandel
Hier gehen die Tierschutz-Fraktionen sehr subtil vor, um das negative "Image" des jeweiligen Tieres zu wandeln. Für Insekten, oder Wildbienen interessierten sich lange Zeit nur Spezialisten und siehe da? Fast jeder Haushalt mit Garten setzt mittlerweile auf Wildblumenbestand und die sogenannten Bienenhotels. Auch die Fledermaus war ein schauriges, kleines Ding welches uns das Blut aussagen würde, das erst durch immense Aufklärungsarbeit und vielen Close-Ups des - zugegeben - niedlichen Goscherls auf der Beliebtheitsskala nach und nach gestiegen ist.
Fakt ist doch: Jedes Lebewesen hat das Recht sich mit uns diese blaue Kugel zu teilen und verdient unsere Unterstützung im Kampf gegen die Ausrottung, die meistens von uns selbst verursacht wurde.