Politik
Händler-Rebellion gegen Masken: "Keiner kennt sich aus"
Das FFP2-Comeback löste in Wiener Einkaufsstraßen ein Masken-Chaos aus. "Heute" sprach mit Händlern in der Taborstraße über die neuen Shopping-Regeln.
Seit Mittwoch (15. September 2021) gelten in Österreich erneut verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Gemäß des 3-Stufenplans gilt ab 10-prozentiger Intensivbettenauslastung Stufe 1 und damit nun folgende Regeln beim Shoppen:
Im Lebensmittelhandel, Apotheken, Drogerien, Trafiken oder Öffentlichen Verkehrsmitteln muss jeder FFP2-Masken tragen – im restlichen Handel wird zwischen Geimpften bzw. Genesenen und Ungeimpften unterschieden. Erstere dürfen in Shops einen Mund-Nasen-Schutz tragen, während Ungeimpfte generell mit FFP2 vorliebnehmen müssen.
Wer kontrolliert die Masken?
Die Verantwortlichkeit, die Mund-Nasen-Schutz-Träger auf 2G (geimpft, genesen) zu kontrollieren, liegt laut der Bundesregierung bei den Behörden und der Polizei, die stichprobenartig in Geschäften für Recht und Ordnung sorgen sollen. Im Pressefoyer nach dem Ministerrat erklärte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck: "Jeder Händler kann für sich entscheiden.“ Die Ministerin betonte weiter, dass die Händler nach ihren Möglichkeiten für die Einhaltung der Maskenpflicht auch selbst "Sorge tragen". Diesbezüglich stellte sie klar, dass ein Händler, der "nichts aushängt, kontrollieren muss". Die Shoppingcenter-Betreiber (ACSP) erklärten in einer Aussendung "mit Nachdruck", dass sie sich außerstande sehen, die neue Regelung zu kontrollieren.
"Heute" fragte bei Shop-Besitzern in der Leopoldstadt nach, ob sie sich auskennen und kontrollieren werden (Video hier):
"Die Leute sind verwirrt"
"Heute" besuchte Shop-Besitzer auf der Taborstraße, die ihre eigene Regeln aufgestellt haben:
Handyshop-Besitzer Jakob hat viele Fragen: "Die Leute sind verwirrt. Hauptsächlich sind heute Kunden gekommen mit Mund-Nasen-Schutz.
Ob er kontrollieren soll, weiß er nicht: "Ich habe nicht verstanden, was ich machen soll." Sein Nachbar und Modeboutique-Inhaber Ersel kontrolliert indes vor der Tür: "Für meine Arbeit ist es schlecht. Nicht jeder hat zurzeit FFP2-Masken. Das wird noch dauern, bis sich die Leute wieder daran gewöhnen. Ich kontrolliere aber Personen mit Mund-Nasen-Schutz, ob sie einen 2G-Nachweis haben."
Maya sieht sich überhaupt nicht in der Verantwortung, in ihrem Ein-Euro-Shop als Türsteherin zu fungieren: "Niemand hat mir gesagt, was ich tun soll. Ich werde auch nicht kontrollieren, das ist nicht mein Job."
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