Klimaschutz
Mangos und Melonen aus Supermarkt mit Gift verseucht
Wie Greenpeace herausfand, liegt die Pestizidbelastung in einer Mango sogar über dem gültigen Grenzwert für Lebensmittel.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat in Mangos, Papayas und Melonen aus Brasilien in der EU verbotene Pestizide nachgewiesen. Bei einer Untersuchung durch ein unabhängiges Labor wurde festgestellt, dass jede zweite der untersuchten Früchte mit Spritzmittel belastet war, deren Einsatz in der Europäischen Union nicht mehr erlaubt ist.
"Alarmierender Kreislauf"
Die nachgewiesenen Pestizide verursachen Umweltschäden in Südamerika, sind aber auch für uns Menschen gefährlich: Sie können etwa hormonell auf unseren Körper wirken, das Nervensystem schädigen oder stehen im Verdacht krebserregend zu sein. In einem Fall – bei einer mit dem Flugzeug importierten Mango – überschritten gleich zwei solche Pestizide den EU-Grenzwert für Mangos.
"Unser Test weist einen alarmierenden Kreislauf nach: Europäische Agro-Chemie-Konzerne machen mit gefährlichen Spritzmitteln, die in Europa bereits mit gutem Grund verboten wurden, in Südamerika Millionenumsätze", sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. "Diese werden dann vor Ort teils großflächig mit Flugzeugen ausgebracht und wirken sich katastrophal auf Mensch und Natur aus. Schlussendlich finden wir Rückstände dieser Pestizide dann auch auf unseren Tellern wieder” Greenpeace ließ von einem unabhängigen Labor zwölf Proben Mangos, Papayas und Melonen aus verschiedenen österreichischen Super- und Großmärkten auf Pestizide untersuchen."
Rückstände in neun der zwölf Proben
In neun der zwölf Proben wurden generell Pestizidrückstände gefunden. In sechs Früchten fand das Labor Pestizide, die in Europa nicht eingesetzt werden dürfen, weil sie zu gefährlich für Mensch und Natur sind. Besonders bedenklich: Auf einer Mango wurden zwei Pestizide deutlich über dem jeweiligen Grenzwert der Europäischen Union gefunden. Dabei handelt es sich um Dimethoat und Omethoat.
Dimethoat ist ein Insektizid, das in der EU 2019 verboten wurde, Omethoat war niemals zugelassen, entsteht aber auch beim Abbau von Dimethoat. Omethoat ist erbgutverändernd, hormonell wirksam und neurotoxisch. Dimethoat steht in Verdacht, hormonell wirksam und erbgutverändernd zu sein.