Niederösterreich
Häftling flüchtete nach Behandlung filmreif aus Spital
In St. Pölten entkam ein 27-jähriger Häftling. Der Mann hatte sich am Samstagabend bei einem Besuch im Spital losgerissen und war geflüchtet.
Eine Behandlung im Spital nutzte ein 27-jähriger Häftling am Samstag als sein Ticket in die Freiheit. Der wegen mehreren Vermögensdelikten verurteilte Rumäne soll sich gegen 21:10 Uhr nach dem Besuch im Universitätsklinikum St. Pölten von den Justizwachebeamten losgerissen haben und flüchtete. Ein Beamter gab mehrere Schüsse ab. Verletzt wurde laut Polizei aber niemand.
Die sofortige Verfolgung durch die Justizwachebeamten blieb ohne Erfolg. Seitens der Polizei Niederösterreich wurde eine Alarmfahndung ausgelöst. Drei mutmaßliche Helfer dürften die weitere Flucht des 27-Jährigen unterstützt haben, holten ihn mit einem Auto ab. Das Fluchtfahrzeug wurde im Zuge der Fahndung aufgefunden und sichergestellt, vom Häftling fehlte aber jede Spur. Der Rumäne hätte laut "Heute"-Infos demnächst in seine Heimat überstellt werden sollen, war seit September in St. Pölten in Übergangshaft gesessen. In Rumänien hätte ihn wohl eine längere Haftstrafe erwartet.
Filmreife Flucht
Zur weiteren Flucht wurden zwei Taxis benützt, wobei ein Taxilenker um 21:33 Uhr einen Alarm absetzte. Zuvor waren die Taxiunternehmen in St. Pölten von der Polizei über mögliche Transporte von den Flüchtigen informiert worden. Im Zuge der Alarmfahndung konnten die Taxis mit den drei mutmaßlichen Fluchthelfern, einer 21-jährigen Kroatin und zwei Rumänen im Alter von 26 und 40 Jahren, von einer Polizeistreife auf der A1 in Fahrtrichtung Wien angehalten werden. Das Trio wurde bei Steinhäusl (Bezirk St. Pölten-Land) vorläufig festgenommen, ihre Einvernahmen dauerten am Vormittag noch an.
Der 27-jährige geflüchtete Häftling befand sich allerdings nicht unter den Angehaltenen, er ist weiterhin auf der Flucht. Er ist etwa 1,75 Meter groß, hat eine korpulente Statur, kurze Haare, einen Verband an der linken Hand und trägt Zivilbekleidung. Hinweise werden an das Stadtpolizeikommando St. Pölten, operativer Kriminaldienst unter der Tel.: 059133-35-3333 erbeten.