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Wiener Baby braucht Impfung für Besuch bei Häfn-Papa
Eine Wienerin (18) wollte den Kindesvater ihres Buben in der Justizanstalt besuchen. Weil der 10-Monatige ungeimpft ist, gab es keinen Zutritt.
Eine ausgesprochen strenge Hausregel einer niederösterreichischen Justizanstalt droht nun eine kleine Familie zu zerreißen. Weil ein 10 Monate altes Baby nicht geimpft ist, darf es nicht mit zum Besuch bei seinem Papa. Die 18-jährige Mutter des kleinen Jungen besucht den inhaftierten Vater regelmäßig. Mit Einführung der 2G-Kontrolle soll dies nun plötzlich nicht mehr möglich sein.
Baby müsste für Besuch geimpft oder genesen sein
Am Dienstag nahm die Jungmutter abermals die beschwerliche, zweistündige Anreise aus Wien auf sich, nur um dann in der Justizanstalt abgewiesen zu werden. Sie erzählt im "Heute"-Talk: "Die Fahrt und die Wartezeit dort mit Baby sind jedes Mal wirklich anstrengend. Beim Hineingehen habe ich meinen grünen Pass hergezeigt. Man sagte mir aber, das reiche nicht – mein Baby müsse ebenfalls geimpft oder genesen sein."
Tatsächlich steht in der Besucherinformation der Justizanstalt niedergeschrieben: "Im Rahmen des 'Tischbesuchs' müssen Besucher geimpft oder genesen sein. Dies gilt unabhängig vom Alter der Besucher und ist entsprechend nachzuweisen." Eine Sprecherin der Justizanstalt bestätigt gegenüber "Heute": "Wir sind natürlich bemüht, dass die sozialen Kontakte der Insassen aufrecht bleiben, auch mit Kindern. Allerdings muss hier das Risiko abgewogen werden. Es geht darum, unser gesamtes Insassenklientel zu schützen."
Noch kein einzelner Covid-Fall in der Anstalt
Bislang war die Justizanstalt in der Pandemie-Bewältigung erfolgreich – hier soll es noch keinen einzigen Corona-Fall gegeben haben. Darum hält man sich streng an den Erlass des Bundesministerium für Justiz. "Einige Insassen sind nicht bei bester Gesundheit. Es gilt, sie zu schützen. Würde das Virus in die Anstalt gelangen, könnte das potenziell schlimme Folgen haben. Darum überprüfen wir streng", so die Sprecherin der Anstalt.