Steiermark

Hackerangriff auf Steirer-Gemeinde – Lösegeld gefordert

Am Wochenende wurden Mitarbeiter der Stadtgemeinde Feldbach (ST) auf einen Cyber-Angriff aufmerksam. Die Hacker fordern Lösegeld in Bitcoin.

Jochen Dobnik
Hacker-Angriff auf die steirische Stadtgemeinde Feldbach. Ermittlungen laufen. (Symbolfoto)
Hacker-Angriff auf die steirische Stadtgemeinde Feldbach. Ermittlungen laufen. (Symbolfoto)
Getty Images/iStockphoto

Mit einem Verschlüsselungstrojaner haben Hacker die Stadtgemeinde Feldbach angegriffen. Bis zu 10 Terabyte an Daten auf dem Verwaltungsserver könnten betroffen sein. Wer hinter dem Cyber-Angriff steckt, ist noch unklar. Eine Lösegeldforderung ist eingelangt.

Am Wochenende wurden die IT-Beauftragten der Stadtgemeinde auf einen Hackerangriff aufmerksam, sofort wurden die Datenschutzbehörde und die zuständige Abteilung des Landes informiert. Bei der Polizei wurde Anzeige erstattet. "Es ist rasch festgestellt worden, dass da Profis am Werk sind", erklärt Bürgermeister Josef Ober. Spezialisten arbeiten seit dem Wochenende auf Hochtouren. "Die Forensik analysiert, wo eingedrungen wurde und wo eventuell noch etwas versteckt ist."

Stadtgemeinde derzeit nur analog erreichbar

Bis zu zehn Terabyte an Daten auf dem Verwaltungsserver seien derzeit nicht abrufbar. Ob Daten von Bürgern gestohlen wurden, kann noch nicht gesagt werden.

Bürgerservice und Meldewesen sowie die Infrastruktur der Stadtgemeinde, wie etwa die Wasserversorgung, seien nicht betroffen, so der Bürgermeister. "Sie liegt auf einem anderen Server", versichert Ober. Derzeit arbeite man daran, das gesamte System neu aufzusetzen. Die Stadtgemeinde ist daher bis 12. September nur analog, also telefonisch oder postalisch, erreichbar.

Erpresser wollen Krypto-Lösegeld

Die Hacker stellten inzwischen eine Lösegeldforderung in Kryptowährung in beträchtlicher Höhe. Ansonsten drohe eine Weitergabe der Daten. Für Ober bleibt es dennoch ausgeschlossen, dieser Forderung nachzukommen, weil man keine Sicherheit habe, dass die Daten tatsächlich entschlüsselt werden.

Vorwürfe, die Stadt – Feldbach ist seit 2021 gegen solche Cyber-Angriffe versichert – habe sich zu wenig geschützt, lässt er nicht gelten. Im Gegenteil, betont Ober im Interview mit der "Kleinen Zeitung". "Es gab im April 2022 einen simulierten Angriff. Dabei konnten keine Mängel festgestellt werden."

Cyber-Angriffe auf Land Kärnten und HTL St. Pölten

Erst im Mai wurde das Land Kärnten von der russischen Hackergruppe "BlackCat/ALPHV" angegriffen – "Heute" hat berichtet. Sensible Daten wie Fotos von Reisepässen, Corona-Tests und Bankomat-Karten sollen weiterverkauft worden sein, "weil das Land Kärnten nicht kooperieren wollte". Als Konsequenz wurden zuletzt Social-Media-Plattformen im Landesnetzwerk gesperrt.

Im April schleusten Hacker einen Trojaner ins Netzwerk der HTL St. Pölten ein. Doch sensible Bereiche waren gut geschützt. Schulbücher wurden verschlüsselt.