Opfer schwer verletzt

Rottweiler-Attacke – so gehen die Ermittler jetzt vor

Der Hund verbiss sich regelrecht in seinem Opfer. Polizisten mussten eine Schusswaffe einsetzen, um den Angriff zu stoppen.
Michael Pollak
26.02.2025, 15:38

Der Schock sitzt tief in der steirischen Marktgemeinde Gratwein-Straßengel (Bezirk Graz-Umgebung). Vergangenen Freitag kam es hier zu einem schrecklichen Unglück.

Eine Frau (34) ging mit zwei Hunden spazieren. Sie passte auf die Tiere auf, sie gehören eigentlich einer anderen Frau (45) aus dem "erweiterten Familienkreis", wie "Heute" von der Polizei erfährt. Ein Hund ist ein Mischling, der andere ein Rotweiler (8). Beide waren angeleint, tragen auch einen Maulkorb.

Polizisten müssen zur Waffe greifen

Doch dann geschah es: Der Rottweiler attackierte die Frau, irgendwie schaffte er es, sich aus dem Maulkorb zu befreien. Immer wieder biss der Hund zu. Die Schreie des Opfers waren noch weit zu hören. Zahlreiche Anrainer wurden Ohrenzeugen der schlimmen Attacke. Einige reagieren sofort und wählen den Notruf.

Als die Polizei eintrifft, ist der Angriff des Hundes noch lange nicht vorbei. Die Beamten lassen nichts unversucht. Aber: Weder die laute Sirene noch ein Pfefferspray können die Angriffslust des Tieres bändigen. Sie greifen zur äußersten Maßnahme: gezielte Schüsse mit der Dienstwaffe.

Die Frau muss im LKH Graz notoperiert werden. Sie liegt mehrere Tage auf der Intensivstation. Am Dienstag kommt sie auf die Normalstation, aber das Opfer wird noch einmal operiert werden müssen.

Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung

Wie geht es weiter: Ab kommender Woche werden die Involvierten einvernommen. Ermittelt wird wegen Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung. Wann genau das Opfer selbst gesprochen werden kann, ist ungewiss. Das hängt vor allem mit ihrem Gesundheitszustand zusammen – da gehen die Ermittler äußerst vorsichtig vor. Außerdem müssen noch weitere Personen im Umfeld – etwa die Besitzerin – befragt werden.

Der betreffende Hund war bereits einige Jahre lang amtsbekannt. 2022 hat der Rottweiler ein Kind (5) gebissen. Der Vorfall ereignete sich im Haus der Besitzerin, das Kind wurde schwer in der Leistengegend und am Oberschenkel verletzt.

1.800 Strafe nach Attacke auf Kind

Es kam 2022 zu einem Prozess wegen fahrlässiger Körperverletzung. Das Urteil: 1.800 Euro Strafe plus Schmerzensgeld. Zusätzlich soll es auch behördliche Auflagen gegeben haben. Laut "Heute"-Recherche wurde diese eingehalten, das ergaben mehrere Kontrollen.

Auch schon davor gab es ein Problem mit diesem Hund. Im Jahr 2019 floh der Rottweiler selbstständig aus dem Haus und griff einen anderen Hund an.

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