Entsetzen nach plötzlichem Tod

"Haben Angst"! Putin vernichtet Nawalny-Gedenkort 

Der Tod von Alexej Nawalny löst international Entsetzen aus – auch in Russland, wo bei einer Gedenkfeier am Freitag sein Denkmal zerstört wurde. 

Newsdesk Heute
"Haben Angst"! Putin vernichtet Nawalny-Gedenkort
Wladimir Putin wird "Mord" am Kreml-Kritiker Nawalny vorgeworfen. Er ließ nach dessen plötzlichem Tod hunderte Trauernde festnehmen.
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Am Freitag ist der russische Oppositionspolitiker und Erzfeind von Kreml-Despot Wladimir Putin, Alexej Nawalny, gestorben. Russischen Propagandaberichten zufolge sei ein Blutgerinnsel die Todesursache gewesen. Mehrere EU-Länder wie Norwegen und Lettland werfen dem Kreml "Mord" an Nawalny vor.

Polizei geht gegen Nawalny-Unterstützer vor

Nach dem Tod des Kreml-Kritikers fanden in mehreren russischen Städten Gedenkveranstaltungen statt, bei denen bis zum späten Freitagabend mehr als 200 Menschen festgenommen wurden. Das berichtet die Bürgerrechtsorganisation Ovd-Info.

Repressionen des Kreml-Machtapparats wurden unter anderem aus der Hauptstadt Moskau, aus der Ostsee-Metropole St. Petersburg und sechs weiteren Städten gemeldet. Unter den Festgenommenen waren auch Journalisten.

Video: Blumenniederlegung am Solowezki-Stein in Moskau

"Sie haben Angst"

In der russischen Hauptstadt war bis in die Nacht hinein ein großes Polizeiaufgebot im Stadtzentrum. Die Menschen warteten in einer langen Schlange, um Blumen am Solowezki-Stein, der Opfern politischer Repressionen gewidmet ist, abzulegen. Carl Bildt, der EU-Botschafter in Russland, legte dort ebenfalls ein Blumenbukett nieder. In einem Posting auf X schrieb er: "Darüber wird in russischen Medien nicht berichtet. Die Behörden haben Angst."

Polizei zerstört Gedenkort

Zwar wurden viele Menschen zum Gedenkstein durchgelassen, doch Polizisten sollen sie eingeschüchtert und ständig ermahnt haben, den Ort schnell wieder zu verlassen.

Am späten Freitagabend war zu sehen, wie unbekannte Männer in schwarzer Kleidung – vermutlich Polizisten – den Gedenkort zerstörten. Sie packten die vielen niedergelegten Blumen eilig in Müllsäcke.

Insbesondere seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor rund zwei Jahren geht Russlands Machtapparat im eigenen Land hart und repressiv gegen Andersdenkende vor. Größere Proteste gibt es deshalb kaum noch.

Die Nachricht vom Tod Nawalnys löst aber neue Kritik an Putin aus, der bei der Präsidentenwahl in weniger als einem Monat für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt werden will.

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    <strong>In St. Petersburg</strong> wendet sich eine 83-Jährige an die Menschen, die sich zum Gedenken an Alexej Nawalny versammelt habe.&nbsp;
    In St. Petersburg wendet sich eine 83-Jährige an die Menschen, die sich zum Gedenken an Alexej Nawalny versammelt habe.
    Dmitri Lovetsky / AP / picturedesk.com
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