Grünen-Beben in Deutschland

Habeck weg – Grüne verlieren 100.000 Wähler an die AfD

Grünen-Chef Habeck will nach der Pleite bei der Bundestagswahl die Führung abgeben. Gleichzeitig verlor seine Partei in fast alle Richtungen.
Newsdesk Heute
24.02.2025, 14:47

Grünen-Beben in Deutschland! Nachdem seine Partei bei der Bundestagswahl verloren hat, zieht Robert Habeck Konsequenzen. 3,1 Prozent verlor die Partei im Vergleich zur letzten Wahl, in Summe über 1,7 Millionen Stimmen. Der Spitzenkandidat will bei den Grünen keine Führungsposition mehr wahrnehmen, wie er am Montag verkündete.

"Ich werde keine führende Rolle in den Personaltableaus der Grünen mehr anstreben", erklärte Habeck am Montag in Berlin. Mit dem Wahlergebnis seiner Partei sei er unzufrieden, "Heute" berichtete. Das Habeck-Fazit: "Es wäre mehr möglich gewesen".

Politik-Abschied für Grünen Spitzenkandidaten?

Damit steht einer der bisher beliebtesten deutschen Politiker vor dem Ende seiner politischen Karriere. Ob er sein Bundestagsmandat annimmt, lässt er bislang offen. Aber: Eigentlich war die Kanzlerschaft sein Ziel. Dieses hat Habeck krachend verpasst.

Und: Mit 11,6 Prozent haben die Grünen bei der Bundestagswahl unter seiner Führung auch deutlich schlechter abgeschnitten als 2021 unter Führung von Außenministerin Annalena Baerbock (44). Damals holte die Partei 14,8 Prozent. Auch seinen Wahlkreis in Flensburg verlor der Grüne an den CDU-Kandidaten.

Arbeitslose, Arbeiter, Angestellte – hier verloren die Grünen

Bemerkenswert auch die Wählerstromanalyse: Die meisten Wählerinnen und Wähler verlor die Partei an die Linke. Rund 700.000 Menschen, die 2021 noch grün gewählt hatten, wanderten weiter nach links. Für die CDU/CSU entschieden sich 460.000 bisherige Grünen-Wähler, fürs BSW 150.000. Für die Grünen besonders schmerzhaft: Auch an die Rechtsextreme AfD musste Spitzenkandidat Stimmen abgeben – insgesamt 100.000!

Laut ersten Prognosen kehren verschiedene Bevölkerungsgruppen den Grünen den Rücken: Bei der Bundestagswahl mussten die Grünen bei Arbeitern (-3 Prozent), Angestellten (-2 Prozent) Federn lassen. Am größten ist der Einbruch bei Arbeitslosen. Ganze acht Prozent verlor die Partei laut Nachwahlbefragungen von Infratest dimap für die "Tagesschau" bei dieser Gruppe. Unverändert blieben die Grünen-Anteile bei Selbstständigen und Pensionisten. Die genauen Zahlen der verlorenen Wählerinnen und Wähler sind jedoch nicht öffentlich zugänglich.

Mit Spannung erwartet wird nun der Mittwoch: Dann wollen die Grünen ihren geschäftsführenden Fraktionsvorstand wählen. Neben Außenministerin Annalena Baerbock gilt laut Medienberichten die amtierende Co-Fraktionschefin Katharina Dröge als aussichtsreiche Kandidatin.

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