Red Bull erst ab 18?

Grüne wollen Energydrinks mit Schnaps gleichstellen

Laut Gesundheitsministerium sind Energydrinks für Jugendliche gefährlich. Es will daher den Verkauf von Red Bull & Co. an Unter-18-Jährige verbieten.

Jochen Dobnik
Grüne wollen Energydrinks mit Schnaps gleichstellen
Energy-Drinks sind für Jugendliche gefährlich. So sieht es zumindest das Gesundheitsministerium.
DANIEL LEAL-OLIVAS / AFP / picturedesk.com

Nachdem Polen und Lettland bereits den Konsum von Energydrinks eingeschränkt hat, soll auch in Österreich eine Altersgrenze für den Kauf von Energydrinks eingeführt werden.

Das Gesundheitsministerium (Grünen) will durchsetzen, dass die koffein- und zuckerhaltigen Getränke nicht länger an Jugendliche unter 18 verkauft werden. Damit wären sie mit Spirituosen gleichgestellt. Für Jugendliche wäre es somit einfacher, Bier und Wein zu kaufen, die ab 16 Jahren erhältlich sind, als Red Bull.

Acht Prozent aller 11- bis 17-Jährigen konsumieren täglich mindestens einen Energydrink. In 250 Milliliter sind im Durchschnitt 80 Milligramm Koffein enthalten. Das entspricht rund zwei Tassen Kaffee.

Welche Wirkung die Getränke auf diese Altersgruppe haben, zeigt eine Studie, die Mediziner in Kanada erstellt haben und über die "Le Matin Dimanche" berichtet. Befragt wurden dafür 2.055 Kanadier zwischen 12 und 24 Jahren.

55,4 Prozent von jenen Teilnehmern, die angaben, Energydrinks zu konsumieren, gaben an, sie hätten schon einmal einen unerwünschten Effekt gespürt: Erhöhten Puls, Kopfschmerzen, Schlafschwierigkeiten, in seltenen Fällen auch Krämpfe. 3,1 Prozent haben wegen der verspürten Effekte gar medizinische Hilfe gesucht oder wenigstens daran gedacht, sie in Anspruch zu nehmen.

Energydrinks als cool beworben

Warum trinken junge Menschen überhaupt Energy-Drinks mit so viel Koffein? Christine Brombach, Ernährungsforscherin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, sieht verschiedene Gründe: "Solche Getränke vermitteln einem das Gefühl, cool zu sein", erklärt sie. Energy-Drinks würden als coole Produkte beworben und seien zudem erschwinglich. Weil die Dosen klein und prominent in Läden platziert seien, gebe es einen Mitnahme-Effekt: "Man kann Energy-Drinks überall und rasch kaufen", so Brombach.

Nach Polen und Lettland überlegt nun auch Tschechien ein Mindestalter einführen.

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Auf den Punkt gebracht

  • Das Gesundheitsministerium in Österreich plant, den Verkauf von Energydrinks wie Red Bull an Jugendliche unter 18 Jahren zu verbieten, da diese Getränke als gefährlich für diese Altersgruppe gelten.
  • Nach Vorbildern wie Polen und Lettland sollen die koffein- und zuckerhaltigen Getränke somit ähnlich wie Spirituosen behandelt werden, was bedeutet, dass Jugendliche einfacher Bier und Wein kaufen könnten als Energydrinks.
dob
Akt.
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