Politik
Grüne regeln wichtige Partei-Personalien neu
Nächste Woche tritt in Villach der grüne Bundeskongress zusammen. Neben Werner Kogler soll auch Leonore Gewessler parteiintern gestärkt hervorgehen.
Am kommenden Samstag werden in Villach die Weichen für die Zukunft der "Grünen" gestellt. Parteichef und Vizekanzler Werner Kogler strebt eine weitere Amtszeit an. Da es keinen Gegenkandidaten gibt, ist diese Wahl reine Formsache. Somit wird Kogler rund dreieinhalb Jahre nach seiner ersten Wahl im Herbst 2018 erneut das Vertrauen ausgesprochen bekommen. Interessant: Als Stellvertreterin und in weiterer Folge mögliche Nachfolgerin Koglers könnte Umweltministerin Leonore Gewessler gebracht werden.
Neu gewählt sollen auch die Mitglieder des Parteivorstandes werden. Wie die APA berichtet, sollen Nina Tomaselli, Ewa Ernst-Dziedczic und Rudi Hemetsberger ausscheiden. Als Nachfolger kandidieren Olga Voglauer, Meri Disoski, Eva Hammerer oder auch Georg Prack. Bestätigt, ebenso als reiner Formalakt, wird auch Gesundheitsminister Johannes Rauch als grünes Regierungsmitglied.
Gewessler steigt in Partei auf
Parteichef Werner Kogler erhielt 2018 die (grüne) Rekordzustimmung von 99,02 Prozent der abgegebenen Delegiertenstimmen. Eigentlich wollte Kogler den Posten nur für zwei Jahre bekleiden, der Wahlerfolg und der Einstieg in die Bundesregierung änderten seine Meinung jedoch. Die Wiederwahl hätte schon im Herbst 2021 stattfinden sollen, musste aber pandemiebedingt um ein halbes Jahr verschoben werden. Offen ist weiterhin, ob der heute 60-Jährige auch in die Nationalratswahl 2024 als Spitzenkandidat gehen will.
Gewessler hingegen dürfte in den strategischen Überlegungen der Grünen eine gewichtige Rolle spielen. Sie soll nach dem Bundeskongress vom neu formierten Erweiterten Bundesvorstand der Grünen anstelle von Tomaselli und neben Stefan Kaineder als stellvertretende Bundessprecherin gewählt werden. Als politisch größter Erfolg für Gewessler gilt die Umsetzung des Klimatickets in Österreich.