Wien
Grüne Pläne gefährden neue Stadtstraße in Wien
Mit Unverständnis reagiert die Stadt Wien auf den Plan von Umweltministerin Gewessler (Grüne), Straßenbauprojekte der Asfinag auf Eis zu legen.
Die Stadt sieht das Projekt der Stadtstraße Aspern in der Wiener Donaustadt gefährdet, deren Planungen und Vergaben bereits fortgeschritten sind. Laut Stadt soll die Stadtstraße die lärm- und verkehrsgeplagten Wohngebiete in der Donaustadt entlasten. Die Stadtstraße sei trotz Öffi-Ausbau wichtig, heißt es dazu aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SP).
Die derzeitige Verkehrsinfrastruktur sei im flächengrößten Wiener Gemeindebezirk seit langem an der Grenze der Leistungsfähigkeit. "Tagtäglich leiden tausende Bewohnerinnen und Bewohner beispielsweise von Essling, Süßenbrunn, Breitenlee, Aspern oder Kagran unter einer vom Wiener Umland kommenden Verkehrslawine."
Nach Bau der Stadtstraße würde es laut Stadt zu einer massiven Verkehrsberuhigung auf den jetzigen Straßen im Bezirk Wien-Donaustadt kommen. Der vielbefahrene Biberhaufenweg wäre dann keine "Transit-Strecke" mehr.
Wichtig für Seestadt Aspern
Für das Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern war die Stadtstraße Voraussetzung in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). "Die Stadt Wien hat aber vor der Planung der Umfahrungsstraße die Öffis in das neue Stadtentwicklungsgebiet errichtet, die U2 fuhr in die Seestadt noch bevor ein einziger Bewohner dort hingezogen ist. Die Straßenbahnlinien 25 und 26 wurden ausgebaut, die Linie 27 ist in Planung, die Buslinien verstärkt. Mit 1. März 2022 führen wir mit dem flächendeckenden Parkpickerl auch in der Donaustadt die Parkraumbewirtschaftung ein und sorgen damit für Verkehrsreduktion", so Stadträtin Sima. Aber ohne hochrangiges Straßennetz wäre die Entwicklung der Seestadt unmöglich, die Belastung für die Bewohnerinnen in der Donaustadt unerträglich.