Wien

Grüne wollen "Wohnungsraub" durch Airbnb bekämpfen

Immer mehr Wohnungen in Wien werden touristisch untervermietet. Die Grünen Wien präsentierten nun Maßnahmen gegen dieses Vorgehen. 

Heute Redaktion
Die Grüne Parteivorsitzende Judith Pühringer fordert neue gesetzliche Maßnahmen gegen touristische Vermietung von Wohnungen.
Die Grüne Parteivorsitzende Judith Pühringer fordert neue gesetzliche Maßnahmen gegen touristische Vermietung von Wohnungen.
Denise Auer

"Wohnen ist ein großes Thema für die Menschen in unserer Stadt. Der Missbrauch des ursprünglichen Sharing-Gedankens von Plattformen wie Airbnb führt dazu, dass dauerhaft leistbare Wohnungen für die Bevölkerung verloren gehen. Es ist höchste Zeit, dass in Wien strengere Regeln gegen diesen ‚Wohnraub‘ einführt", so die Grüne Parteivorsitzende Judith Pühringer.

Rechtlicher Schutz fehlt oftmals

Die Grünen fordern nun ein gesetzliches Vorgehen gegen diesen dauerhaften Verlust von Wohnraum. "Wohnungen werden zum Zweck des Wohnens errichtet und sollen auch in diesem Sinne verwendet werden", betont auch der Grüne Wohnbausprecher Georg Prack. Die gewerblichen Vermietungen nehmen nicht nur Einfluss auf die Mieter eines Hauses, sondern auch auf Nachbarn, die unter Lärmbelästigung leiden könnten. 

Laut den beiden Grünen Politikern gäbe es in einem Mehrparteienhaus in der Reichsapfelgasse in Wien-Fünfhaus  bereits mehrere touristische Wohnungen. Außerdem wurde allen Mietern das Auslaufen ihrer befristeten Mietverträge angekündigt, weil alle Wohnungen zu Apartments werden sollen. Hier fehlt es an entsprechendem rechtlichen Schutz, um diesen Wohnbedarf zu erhalten.  

Auch am Kohlmarkt in der Wiener Innenstadt gibt es ein Gründerzeithaus, in dem insgesamt 14 Wohnungen auf Plattformen angeboten werden. Das Gebäude gehört laut den Grünen einer Firma in Liechtenstein. Das Haus liegt allerdings in einer Wohnzone, dort ist laut Gesetz zur eine sehr eingeschränkte Kurzzeitvermietung erlaubt.

Grüne präsentierten Vorschläge für neue Maßnahmen

"Diese Vorgehensweise führt zu steigenden Mieten, dauerhafter Ruhestörung und dem Verschwinden von wichtiger Grätzl-Infrastruktur. Wien muss jetzt diesen unkontrollierten Wildwuchs eindämmen, Städte wie Amsterdam zeigen vor, dass das möglich ist", so Pühringer.

Die Grünen präsentierten Vorschläge zu neuen gesetzlichen Maßnahmen. Dazu gehöre etwa die Präzisierung des Begriffs "Wohnen" in der Bauordnung, eine Ausweitung der Wohnzonen und die Schaffung eines öffentlichen Wohnungsregisters. Das Personal der Baupolizei solle aufgestockt und Erhebungen der Stadt über das Ausmaß touristischer Zweckentfremdung sollen regelmäßig veröffentlicht werden. 

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