Niederösterreich

Grüne fordern jetzt Stopp von Schneekanonen

Für Grünen-Landessprecherin Helga Krismer ist klar: "Auf Schneekanonen soll in NÖ in den landeseigenen Betrieben verzichtet werden."

Erich Wessely
Schneekanonen beschneien die Pisten in den Skigebieten. (Symbolfoto)
Schneekanonen beschneien die Pisten in den Skigebieten. (Symbolfoto)
Johann Groder / EXPA / picturedesk.com

„Auf Schneekanonen soll in Niederösterreich in den landeseigenen Betrieben verzichtet werden“, lässt die Grüne Landessprecherin Helga Krismer zu Leopoldi aufhorchen - und das am besten ab sofort.

Die Bilder von weißen Skibändern und die Bilder von wasserspritzenden Schneekanonen bewegen Menschen, weil es Bilder der Klimakrise sind. „Der hohe Energie- und Wasserverbrauch und das krampfhafte Betreiben eines Wintertourismus ist aus der Zeit gefallen. Es werden diejenigen hinkünftig profitieren, die das Bergerlebnis nachhaltig und ganzjährig anbieten. Damit werden auch Ganzjahresarbeitsplätze in den Bergregionen geschaffen. Seit Jahren wissen die TouristikerInnen und die Handelnden in der ecoplus von der Klimawandelanpassung. Jetzt ist es Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen: Ab 2025 heißt es Aus für Schneekanonen in Niederösterreich“, so Helga Krismer.

"Daher passen Schneekanonen nicht"

Die Grüne Landesspitze rät auch den für Seilbahnen zuständigen VP-Nationalrat Franz Hörl, die Zeichen der Zeit zu erkennen. „BürgerInnen haben oft kein Verständnis für den Energieeinsatz für Schneekanonen und Seilbahnen, während sie zu Hause Energie sparen. Politik muss nachvollziehbar sein und daher passen Schneekanonen nicht in die Gesamtsituation im Land“, ist die Grüne überzeugt.

"Schneekanonen verbrauchen unnötig viel Strom und produzieren dadurch CO₂, das wir vermeiden können. Die Produktion eines Hektars Kunstschnee benötigt über 3.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr. In den Flüssen der Berge fließt dadurch teilweise bis zu 70 % weniger Wasser als vor der Einführung der Schneekanonen. Und der jährliche Energieverbrauch dieser Beschneiungsanlagen liegt in Österreich in der Höhe des Verbrauches von 68.000 Einfamilienhäuser", heißt es in einer Aussendung der Grünen weiter.

Landessprecherin der Grünen NÖ Helga Krismer
Landessprecherin der Grünen NÖ Helga Krismer
Die Grünen NÖ

Die Energiekrise könne für manche Wirtschaftsbereiche eine Chance sein. „Die Kraft der Innovation ist in diesen Krisen am stärksten. Da die Höhenlage einen immer noch höheren Ressourceneinsatz fordert, ist das frühe Umstrukturieren ein Wettbewerbsvorteil“, ist Helga Krismer überzeugt. Niederösterreich habe viel mehr zu bieten und benötigt neue Marken in diesem Bereich.

"Neue Art des Wintertourismus"

„Niederösterreich soll zukünftig eine Modellregion für ein klimafreundliches und ressourcenschonender Tourismus werden. Aufgrund der fortschreitenden Klimakrise sind nun neue und umweltverträgliche Formen des Wintertourismus notwendig. Beginnen wir lieber heute als morgen damit und verzichten wir im Einflussbereich des Landes NÖ in den zugehörigen Skigebieten auf Schneekanonen. Einen entsprechenden Antrag werden wir am kommenden Donnerstag in der Landtagssitzung stellen. Und, wenn man KlimaforscherInnen Glauben schenken darf, dann wird die Zahl der Eis – und Schneetage in Österreich stark zurückgehen. Spätestens dann werden wir merken, dass man den Klimawandel nicht mit Schneekanonen bekämpfen kann, sondern ihn vorantreibt. Beschneiungsanlagen müssen Schnee von gestern werden – verzichten wir in Niederösterreich freiwillig darauf und setzen auf eine neue Art des Wintertourismus“, schließt Krismer ab.

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