Niederösterreich
Grüne fordern 100er-Limit für Verbrenner auf Autobahnen
Ein allgemeines Tempolimit von 100 km/h für Autos mit Verbrennermotoren will die Landessprecherin der Grünen, Helga Krismer. Die ÖVP ist dagegen.
Auf der Inntal-Autobahn in Tirol ist es seit Jahren Realität, auch auf der A1 in Salzburg muss man sich einbremsen: Es gilt Tempolimit 100 (teils sogar 80 km/h). Grund ist das IG-L, das Immissionsschutzgesetz-Luft.
Geht es nach Helga Krismer, Landessprecherin der Grünen in NÖ, sollte das in ganz Österreich so sein. Und zwar ausschließlich für Autos mit Verbrennermotoren. Im Sommergespräch mit dem ORF Niederösterreich forderte sie jetzt ein entsprechendes Tempolimit ein.
E-Cars weiter mit 130 km/h
"(...) und drittens, und das wird Sie jetzt sehr überraschen, ist 100 km/h für fossile Verbrenner, manche sagen auch Stinker dazu. Das wäre was, was uns einfach auf die Überholspur bringt", so Krismer gegenüber ORF NÖ-Chefredakteur Benedikt Fuchs.
Die konkrete Vorstellung: Jene Menschen, die mit Diesel-Pkw oder Benziner unterwegs sind, haben Tempolimit 100, für diejenigen, die mit beispielsweise einem E-Car auf der Autobahn fahren, gilt 130 km/h.
ÖVP: "Unerträgliche Bevormundung"
Ein vehementes Nein zu dem Vorschlag kommt prompt seitens der VPNÖ. Man lehne "die 100 km/h-Fantasien" klar ab. "Nicht jede und jeder kann sich bereits heute ein Elektroauto wie Krismer leisten. Aber vielleicht kann man dadurch ihre Forderung verstehen: Während sie ernsthaft die überwiegende Mehrheit der Landsleute ausbremsen will, möchte sie selbst privilegiert auf der Überholspur vorbeiziehen. Hören wir bitte endlich damit auf, den Menschen in diesem Land ein schlechtes Gewissen einzureden, weil sie mit ihrem Auto unterwegs sind. Das ist eine unerträgliche Bevormundung", sagt VPNÖ-Manager Matthias Zauner.