Österreich
Größter Wasserkocher geht in Wien ans Netz
Neue "Power-2-Heat"-Anlage im Wiener Kraftwerk Leopoldau: Überschüssiger Ökostrom wird mit einem Generator ab sofort in Wärme umgewandelt.
Die neue Anlage von Wien Energie im Kraftwerk Leopoldau schließt Strom- und Fernwärmenetz zusammen. "Die neue 'Power-2-Heat'-Anlage, eine Art überdimensionaler Wasserkocher, der überschüssigen Ökostrom in umweltfreundliche Wärme umwandelt, versorgt künftig bis zu 20.000 Haushalte mit Fernwärme. So wird Heizen in Wien noch sauberer und sicherer. Die innovative Anlage ist ein wichtiger Beitrag für die Versorgungssicherheit in unserer Stadt", erklärt Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke.
Energie von 10 Windrädern
"Wir haben hier die Kapazität, den Strom von bis zu zehn Windkraftanlagen aufzunehmen und in Wärme umzuwandeln", so Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl. Ein Überschuss an Energie entsteht beispielsweise bei einem Sturm. Windräder produzieren dann deutlich mehr Strom als gerade verbraucht wird. Dieser kann nun genutzt werden.
So funktioniert die "Power-2-Heat"-Anlage
In der Anlage wird der überschüssige Strom aus dem Netz in Elektroden-Kesseln zur Erhitzung von Wasser genutzt. Über einen Wärmetauscher wird das auf ca. 160 Grad Celsius heiße Wasser dann ins Fernwärmenetz eingespeist. Der Wasserkocher besteht aus zwei Anlagen mit jewils zehn Megawatt Leistung – sie können unabhängig voneinander betrieben werden. Die Anlagen laufen nicht im Dauerbetrieb, sondern nehmen nur dann Strom auf, wenn ein Überangebot vorhanden ist.
(pet)