Coronavirus
Großes Problem – Düstere Corona-Prognose für Österreich
Der neue Omikron-Subtyp wird schon nächste Woche dominant sein. Doch das ist nicht das einzige Problem, vor dem die Corona-Kommission warnt.
Vor zwei Wochen, als die Omikron-Welle im explosionsartigen Wachstum war, sehnte man den prognostizierten Peak herbei. Dann kam der Subtyp BA.2 – und neue Unsicherheiten taten sich auf. Ein Vertreter der Corona-Kommission gab deswegen zu bedenken, dass man nicht unmittelbar mit einem Abflachen der aktuellen Welle rechnen könne.
Dänemark ist den Behörden zufolge der Entwicklung Österreichs in etwa vier Wochen voraus. Durch die Ablösung des Omikron-Subtyps BA.1 wurde dort ein neuerlich starkes Fallwachstum ausgelöst. Weil die Regierung aber von einem deutlichen Rückgang der Zahlen ausgeht, fallen hierzulande am 5. März so gut wie alle Maßnahmen.
Kommission mit Vorbehalten
Nicht ganz so eindeutig sieht das "Heute"-Infos zufolge die Corona-Kommission, die am Donnerstag unter dem Vorsitz der GECKO-Chefin Katharina Reich tagte. Das Prognosekonsortium geht nicht von einem Rückgang, sondern von einer "Fortsetzung der aktuellen Plateau-Phase" aus. Zur Mitte nächster Woche rechnet man immer noch mit rund 30.000 Neuinfektionen pro Tag.
Diese Phase ist einerseits durch einen Rückgang von BA.1, andererseits von einem gleichzeitigem Anstieg von BA.2 gekennzeichnet. Aktuell liegt der Anteil des neuen, ansteckenderen Subtyps laut AGES bei 21,8 Prozent. Es wird erwartet, dass er bereits nächste Woche dominant wird, was in einigen Bundesländern wieder zu moderat steigenden Fallzahlen führen wird.
"Ein großes Problem"
Mit solch einem leichten Anstieg rechnet man insbesondere in Wien und Niederösterreich. In Niederösterreich wurden am Mittwoch die höchsten Fallzahlen seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Auch der Belag der Intensivstationen wird gemäß Prognose auf 9,9 Prozent leicht steigen.
"Ein großes Problem" stellt dabei der "gravierende Personalmangel" aufgrund von Quarantänen und Betreuungspflichten dar, berichtet Walter Hasibeder (Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Intensivmedizin). Fallweise mussten aus diesem Grund bereits Betten auf Normalstationen gesperrt werden. Er betrachtet die raschen Lockerungen deswegen eher kritisch.
85 Prozent mit Immunschutz
Immerhin: Der Anteil von Personen über 12 Jahren mit ausreichendem Immunschutz steigt stetig an und liegt aktuell bei rund 85 Prozent. Zu einem großen Teil ist das aber nicht auf die Impfung, sondern auf die hohe Infektions- bzw. Reinfektionsrate im Zuge der Omikronwelle zurückzuführen.
Der Impffortschritt verläuft zunehmend gebremst, Erstimpfungen werden nur mehr in sehr geringem Ausmaß in Anspruch genommen. Das, obwohl eine amerikanische Studie zur Schutzwirkung der Booster-Impfungen die hohe Wirksamkeit der dritten Impfung hinsichtlich stationärer Aufnahmen erneut belegt hat. Vielleicht sorgt die Impfpflicht ja wieder für einen Anstieg.