Welt

"Großer Fehler" – US-Präsident Biden warnt jetzt Israel

US-Präsident Joe Biden (80) erwägt Regierungskreisen zufolge in den kommenden Tagen offenbar einen Besuch in Israel.

US-Präsident Joe Biden.
US-Präsident Joe Biden.
ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP / picturedesk.com

Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, teilte ein ranghohes Regierungsmitglied der Nachrichtenagentur AP am Sonntag (Ortszeit) mit. Eine Reise nach Israel wäre aus Sicht von Beobachtern für Biden eine Chance, nach den brutalen Großattacken der militant-islamistischen Hamas vor Ort die Solidarität der USA mit dem israelischen Volk zu bekräftigen.

Bodenoffensive steht bevor

Sein möglicher Besuch würde indes in eine Zeit wachsender Sorgen fallen, dass eine erwartete israelische Bodenoffensive gegen die Hamas im Gazastreifen eine Ausweitung des Konflikts und verheerende humanitäre Folgen nach sich ziehen könnte.

1/25
Gehe zur Galerie
    Israel bereitet einen Angriff "aus der Luft, zu Wasser und zu Lande" auf den Gazastreifen vor.
    Israel bereitet einen Angriff "aus der Luft, zu Wasser und zu Lande" auf den Gazastreifen vor.
    REUTERS

    So könnte der Iran, der Hauptunterstützer der Hamas, Bidens Visite als Provokation auffassen. Arabische Länder könnten angesichts der steigenden zivilen Opfer im Gazastreifen ebenfalls Anstoß an einer möglichen Israel-Reise des US-Präsidenten nehmen. Sein Außenminister Antony Blinken reiste vergangene Woche nach einem Besuch in Israel durch mehrere arabische Staaten und wollte zu Wochenbeginn nach Israel zurückkehren.

    "Großer Fehler"

    Biden selbst warnte die israelische Regierung davor, den Gazastreifen erneut zu besetzen. "Ich denke, das wäre ein großer Fehler", sagte er in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders CBS. "Sehen Sie, was in Gaza passiert ist, ist aus meiner Sicht die Hamas, und die extremen Elemente der Hamas repräsentieren nicht das gesamte palästinensische Volk. Und ich denke, dass es ein Fehler wäre, wenn Israel erneut Gaza besetzt."

    Zugleich betonte Biden aber, es sei notwendig, "die Extremisten auszuschalten". Israel zog sich 2005 aus dem Gazastreifen zurück, im darauffolgenden Jahr gewann die Hamas die Wahl in den palästinensischen Gebieten.

    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS