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Für Impfgegner: Das sollten auch Sie wissen

Jedes Jahr im Herbst, wenn die Grippe wieder zuschlägt, fragen sich viele, ob sie sich impfen lassen sollen. Die wichtigsten Antworten:

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Mit Beginn der kalten Jahreszeit wird das Thema Grippe wieder aktuell. Viele Leute wollen sich nicht impfen lassen – aus unterschiedlichen Gründen. Die hoch ansteckende Grippe ("Influenza") wird allerdings oft unterschätzt, denn man verwechselt sie gern mit einem bedeutend harmloseren grippalen Infekt ("Erkältung"). Die Grippe schwächt das Immunsystem stark und kann lebensbedrohliche Komplikationen verursachen.

Während die Behörden in Deutschland Engpässe verzeichnen, sind die wesentlichen Player im Wiener Gesundheitswesen auf eine mögliche Grippewelle gut vorbereitet.

Auf netdoktor.at finden Sie alles zum Thema Grippeimpfung.

Wie wirksam ist die Grippeimfpung?

Einen absoluten Schutz kann die Impfung nicht bieten, denn die Influenzaviren mutieren, so dass das Immunsystem sie nicht immer zuverlässig erkennen und bekämpfen kann. Die Wirksamkeit hängt daher auch davon ab, welche Viren zirkulieren und ob der Impfstoff sie abdeckt.

Wie wird geimpft?

Der Arzt injiziert den Influenza-Impfstoff als intramuskuläre Injektion in den Oberarm. Bei Personen, die Medikamente zur Blutgerinnungshemmung einnehmen, kann ein bestimmter Impfstoff auch unter die Haut gespritzt werden, um Blutungen zu vermeiden.

Es steht auch ein intranasaler Impstoff (als Nasenspray) zur Verfügung, der ohne Nadel auskommt. Das Präparat ist deutlich teurer als der intramuskuläre Impfstoff und nur für Kinder und Jugendliche zwischen dem vollendeten 2. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zugelassen.

Wie viel Impfstoff braucht ein Einzelner?

Bei Erwachsenen ist eine Einzelimpfung für den Grippeschutz ausreichend. Kinder erhalten bei Erstimpfung zwei Dosen im Abstand von mindestens einem Monat. Der Impfschutz hat etwa zwei bis drei Wochen nach der Impfung seine volle Wirksamkeit erreicht.

Kann der Impfstoff Nebenwirkungen haben?

Ja. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Hautreaktionen an der Einstichstelle, wie Rötung, Schwellung und Schmerzen. Im Fall einer besonders starken Immunreaktion kann es in seltenen Fällen zu Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie einem allgemeinen Krankheitsgefühl kommen. Bei jedem Millionsten Patienten tritt das Guillain-Barré-Syndrom, eine neurologische Erkrankung, auf.

Extrem selten kommt es zu einem Guillain-Barré-Syndrom (GBS) – ungefähr bei einem Fall auf eine Million Geimpfte. GBS tritt aber viel häufiger als Folge einer Komplikation bei einer Grippe-Infektion auf. Die Impfung schützt damit mehr vor GBS, als sie es auslöst. Ohnehin ist das Risiko, dass die Grippe schwere Komplikationen verursacht, sehr viel höher als jenes von schwerwiegenden Nebenwirkungen der Impfung.

Wann sollte man sich impfen lassen?

Die beste Zeit für die Grippeimpfung beginnt Ende Oktober. Sie kann aber auch zu jedem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden - auch wenn bereits Influenza-Fälle auftreten.

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Grippeimpfung ist für jeden sinnvoll, der sich selbst schützen und andere nicht anstecken will. Personengruppen, die mit vielen Menschen in Kontakt kommen, wird die Impfung dringend empfohlen, ebenso Menschen mit Vorerkrankungen, für die eine Ansteckung lebensgefährlich sein kann.

Folgenden Personengruppen wird die Impfung vom Impfausschuss besonders empfohlen:

–Menschen über 50 Jahren

–Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen

–Personen mit chronischen Grundkrankheiten (insbesondere Herz- oder Lungenerkrankungen, Asthma, Diabetes, Nierenversagen)

–Patienten mit angeborener oder erworbener Abwehrschwäche, einschließlich HIV-infizierte Personen

–Personen mit beruflichem Infektionsrisiko, also Ärzte, Schwestern und anderes Personal im Spitalsbereich, aber auch in ärztlichen Ordinationen und Ambulatorien, sowie Personal von Pflegeheimen und mobile Krankenschwestern

–Personal mit häufigem Publikumskontakt

–Kindern ab dem 7. Lebensmonat bis zu 4 Jahren

Kindern und Jugendlichen ab dem 7. Lebensmonat bis 18 Jahre, die dauerhaft mit Aspirin behandelt werden (Verhütung des Reye-Syndroms)

–stark übergewichtigen Personen

–Schwangeren und Frauen, die während einer Grippesaison schwanger werden wollen

Wer sollte nicht geimpft werden?

Nicht geimpft werden sollten:

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Hühnereiweiß

Personen mit akuten fieberhaften Erkrankungen

Schützt die Grippeimpfung auch vor der pandemischen Grippe?

Der Impfstoff schützt vor den in der Saison häufig auftretenden Grippestämmen. Die Impfung schützt also nicht vor Pandemie-Viren wie dem Vogelgrippe-Virus Typ H5N1. Schutz vor der Vogelgrippe ist auch nicht notwendig! Denn das Vogelgrippe-Virus ist derzeit prinzipiell nur von Vogel zu Vogel übertragbar; nur in seltenen Ausnahmefällen steckt sich ein Mensch durch den engen Kontakt mit infiziertem Geflügel an. Eine Infektionsgefahr über Eier oder Hühnerfleisch besteht nach derzeitigem Wissen nicht.

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