Hohe Bußgelder
Griechenland kontrolliert neue Strandregeln mit Drohnen
Die griechische Regierung sucht mit Drohnen Strände ab, um Verstöße gegen neue Strandregeln zu ahnden. Die Bußgeld-Bilanz bisher: 350.000 Euro.
Griechenland hat diesen Frühling neue, strenge Strandregeln eingeführt. Unter anderem dürfen 70 bis 85 Prozent der Strandflächen nicht mit Liegestühlen belegt werden und der Mindestabstand zum Wasser muss vier Meter betragen.
Dass es dem beliebten Ferienland mit den Regeln ernst ist, zeigt das rigorose Durchgreifen: Die Behörden kontrollieren mit Drohnen, ob sich Strandbetreibende daran halten oder nicht.
Doch nicht nur Drohnen kommen zum Einsatz, sondern auch Satellitenbilder sowie eine neue App namens My Coast, in welcher jede Person Verstöße melden kann. Mit dem neuen Gesetz will die griechische Regierung sicherstellen, dass die Strände für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben und Strandbetreibende nicht zu viel Platz einnehmen.
"Unser Ziel ist es, einerseits die Umwelt und das Recht der Bürgerinnen und Bürger auf freien Zugang zum Strand zu schützen", wird Kostis Hatzidakis, der griechische Minister für Wirtschaft und Finanzen, von "Euronews" zitiert.
Weiter sagt er: "Andererseits wollen wir auch unser touristisches Angebot sowie ein gesundes Unternehmertum von Geschäftsleuten, die ihre Arbeit richtig machen, unterstützen."
Gemäß "Euronews" sind bereits über 1.000 Beschwerden verschiedener Regionen eingegangen, die innerhalb von fünf Tagen zu Bußgeldern in Höhe von über 350.000 Euro geführt haben.
Welche Strände im Fokus liegen
Jüngste Kontrollen haben sich vor allem auf 14 griechische Strände fokussiert. Allein am Strand Kryoneri an der Nordwestküste des Landes gingen Anfang dieses Monats 169 Beschwerden ein – die meisten überhaupt. Und auch am nahe gelegenen Strand von Valtos häuften sich die Beschwerden.
Genau unter die Lupe genommen wurden auch die Strände Lagonisi und Nea Heraklia in der nordgriechischen Region Chalkidiki sowie der Strand Klima auf der Insel Ägina und der Strand Masouri auf der Insel Kalymnos. Aber auch Strände auf beliebten Ferieninseln wie Korfu und Rhodos wurden von den Kontrollen nicht verschont.
Übrigens: Die höchste Strafe kassierte ein Unternehmen am Strand Thymari in Anavyssos, eine Autostunde südlich von Athen, welches ohne Lizenz tätig war. Diese betrug satte 220.000 Euro.
Auf den Punkt gebracht
- Die griechische Regierung setzt Drohnen und Satellitenbilder ein, um die Einhaltung neuer Strandregeln zu überwachen, die unter anderem vorschreiben, dass 70 bis 85 Prozent der Strandflächen nicht mit Liegestühlen belegt werden dürfen
- Eine neue App namens My Coast ermöglicht es auch Bürgern, Verstöße zu melden
- Über 1000 Beschwerden führten bereits zu Bußgeldern in Höhe von über 350.000 Franken, wobei vor allem Strände in verschiedenen Regionen kontrolliert wurden
- Der Wirtschafts- und Finanzminister Kostis Hatzidakis betont, dass das Ziel darin bestehe, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig ein gesundes Unternehmertum zu unterstützen