Kreta
Touristen müssen mit Gepäck durchs Wasser waten
Um ihren Zielstrand zu erreichen, mussten Urlauber auf Kreta jetzt mit ihrem Gepäck auf dem Kopf durchs Meer gehen. Ein Video zeigt chaotische Szenen.
Er gilt als einer der schönsten Strände der Welt: der Sandstrand in der traumhaften Lagune von Balos. Doch das türkisfarbene Wasser und der weiße Sand des kleinen Paradieses auf der griechischen Insel Kreta zieht massenweise Touristen an. Laut lokalen Medien kommen in der Hauptsaison per Boot rund 5.000 Menschen täglich in die Bucht nahe Chania – und gefährden so die dortige Flora und Fauna.
Dem wollten die Behörden jetzt offenbar ohne großes Aufsehen ein Ende setzen. Gemäß der Devise "Wo kein Anleger ist, kann auch kein Touristen-Boot anlegen", wurde die Installation eines Stegs untersagt. Doch das schlug weit höher Wellen, als wohl gedacht.
Anstatt die Bootstouren abzublasen, wurden die Luken der Fähren einfach gute zehn Meter vor der Küste geöffnet. Jetzt zeigt Video, das im Netz kursiert, wie Touristen eines der Boote, mit ihren Rucksäcken und Taschen auf Köpfen durch das Meer waten. Das Wasser reicht dabei einigen bis zum Kinn.
Touristen sind empört
Gegenüber "Zarpanews" bezeichnete ein US-Tourist die Situation als "inakzeptabel". Die meisten Leute seine aus Angst auf dem Schiff geblieben: "Nur etwa 40 Leute stiegen aus und alle kamen wütend und enttäuscht zurück."
Auf Tripadvisor berichtet ein User von einem ähnlichen Erlebnis, als er den Strand vor ein paar Wochen besuchte: "Im Gegensatz zu meiner vorherigen Erfahrung im Jahr 2021 wurde ich dieses Mal nicht darüber informiert, dass das Boot nicht mehr in Balos anlegt. Stattdessen hält es zehn Meter vom Ufer entfernt an, sodass die Passagiere in tiefes Wasser müssen. Das Aussteigen war chaotisch und frustrierend. Es dauerte über eine Stunde und 45 Minuten, bis alle das Boot verlassen hatten."
Steg nun doch zurück
Das Video, die enorme mediale Aufmerksamkeit rund um die Welt und die negativen Reaktionen haben jetzt die Behörden zum Einlenken bewegt. Ein neuer Beschluss erlaubt die Installation einer schwimmenden Plattform – zumindest für die nächsten fünf Jahre. Das berichtet das griechische Portal "Flashnews".