Steiermark
Grazer Stadtregierung baut Wohnungsmarkt komplett um
Die linke Stadtregierung in Graz aus KPÖ-Grüne und SPÖ wagt einen Vorstoß im Bereich "leistbaren Wohnen".
Der Kampf für leistbares Wohnen ist bereits seit mehr als 20 Jahren das Markenzeichen der Grazer KPÖ. Nun hat die Partei von Bürgermeisterin Elke Kahr als Regierungspartei Schritt unternommen, um den Zugang zu Gemeindewohnungen in Graz zu erleichtern. Kahr, die auch Wohnungsstadträtin ist, gibt an, dass in der Zeit von steigenden Energie-Preisen es wichtig sei, Mieten leistbar zu halten.
Graz verzichtet auf 425.000 Euro
Wohnungen, die im Besitz der Stadt sind, werden demnach nicht wie bundesgesetzlich vorgesehen teurer. Die Stadt verzichtet demnach auf die Anpassung der Mietpreise, dadurch würde Wohnen Graz 425.000 Euro einnehmen. Zusätzlich dazu kommt es zu einer zweiten Neuerung.
Demnach werden die Voraussetzungen für Personen, die eine Gemeindewohnung beziehen wollen deutlich gelockert. "Jene, die in Graz ein Jahr mit einem Hauptwohnsitz gemeldet sind oder ein Jahr gearbeitet haben, wird der Zugang zu Gemeindewohnungen ermöglicht. Bisher musste man fünf Jahre gemeldet oder berufstätig gewesen sein – und wir gehen wieder zurück auf ein Jahr“, so Kahr. Personen, die wieder zurück nach Graz ziehen und vorher bereits seit 15 Jahren in Graz gemeldet waren, haben zudem auch Anspruch auf eine Gemeindewohnung – an dieser Regelung wird nichts geändert.
Leichter an Gemeindewohnungen kommen nun junge Paare. Die Regel, dass diese bereits vorher zwei zusammen leben mussten bevor sie um eine Gemeindewohnung ansuchen, fällt. Zusätzlich dazu dürfen nun auch Angehörige aus Drittstaaten mit Daueraufenthaltsgenehmigung – etwa Studierende – und auch Konventionsflüchtende um Gemeindewohnungen ansuchen.
Derzeit besitzt die steirische Landeshauptstadt 11.200 Wohnungen von denen 150 frei sind. Bereits dieses Jahr sollen weitere 200 dazugekommen, bis 2024 sollen insgesamt 460 weitere Gemeindewohnungen für Personen mit mittlerem oder niedrigem Einkommen gebaut werden.