Österreich
Betrüger machen mit "Neffentrick" fette Beute
Erneut ist ein älteres Ehepaar aus der Steiermark (86 und 79 Jahre) Opfer des sogenannten "Neffentricks" geworden. Sie übergaben einer unbekannten Frau mehrere Zehntausend Euro.
Trotz der mehrfacher Warnungen der Polizei ist es am Montag in Graz zu einem Betrug mit der Kautions-Variante des sogenannten "Neffentricks" gekommen.
Ein unbekannter Anrufer teilte einem Ehepaar (der Mann ist 86, die Frau 79 Jahre alt) telefonisch mit, dass deren Tochter in Klagenfurt in einen Verkehrsunfall verwickelt und die Versicherung abgelaufen sei.
Gegen Bezahlung einer Kaution könne eine Verhaftung der Tochter verhindert werden. Das schockierte Ehepaar ließ sich daraufhin auf eine Zahlung von mehreren Zehntausend Euro ein.
In der Nähe ihres Wohnortes übergab das ältere Ehepaar einer unbekannten Frau das Geld. Die Tochter des Paares hält sich derzeit tatsächlich in Klagenfurt auf.
"Dunkelziffer viel höher"
Immer wieder fallen gutgläubige Menschen auf den Neffentrick rein. Dabei wählen die Betrüger ihre Opfer gezielt aus, meist handelt es sich um ältere Personen.
"Alleine in Graz wurden in den letzten Wochen bzw. Monaten rund 50 Fälle des 'Neffentricks' dokumentiert'", erklärt Pressesprecher Fritz Grundnig auf Nachfrage von "heute.at". Die Dunkelziffer sei aber "viel höher", da sich viele Opfer nicht melden.
Die Polizei hat bereits in ganz Österreich vor dem "Neffentrick" und der "Kautions-Variante" gewarnt, auch in den Sozialen Medien. Doch leider gibt es nach wie vor Opfer.
"Wir können nicht mehr tun als den Menschen zu sagen: 'Redet mit eurer Familie, Verwandten und Freunden und warnt sie vor diesem Trick'", so Grundnig. Alleine im Raum Graz liegt die Schadenssumme im sechs-stelligen Eurobereich. (wil)