Gratis "bluten und budan" – Junge SPÖ sorgt für Wirbel

Im Intensivwahlkampf schärfen die Parteien kurz vor der Wahl ihre thematischen Profile. Die FPÖ setzt stark auf das Thema Migration und Freiheit, während sich die ÖVP auf die Mindestsicherung einschießt.

Und die SPÖ? Hier sorgt die Junge Generation Wien aktuell für viel Aufsehen. Sie will kostenlose Menstruationsartikel an allen öffentlichen Orten einführen – und kommuniziert das auf eine ungewöhnliche Art und Weise.

"Gratis bluten und budan"

"Wir wollen gratis bluten und budan" – so lautet die Message auf einem Social-Media-Video der JG. Frauen würden während ihrer ganzen Zyklusdauer bis zu 3.500 Euro für Menstruationsartikel ausgeben. Gleichzeitig würden Frauen in Österreich 17 Prozent weniger verdienen als Männer. "Deswegen fordern wir gratis Menstruationsartikel an allen öffentlichen Stellen", heißt es. Dabei verweist die Organisation auf Wien, wo es an vielen Orten – etwa öffentliche Toiletten oder Schulen – bereits der Fall sei.

Verhütungsbericht: Frauen verhüten oft alleine

Was die JG ebenfalls aufregt: Laut dem Verhütungsbericht des Gesundheitsministeriums verhüten 46 Prozent der befragten Frauen alleine, bei 12 Prozent ist es der Partner. Weiters verwenden 33 Prozent der Frauen keine Verhütungsmittel, so der Bericht. Das sei "ganz schlecht", da dabei auch die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten steigt.

Darum fordert die Organisation auch gratis Verhütungsmittel für alle. "Alle Menschen haben ein Recht auf sexuelle und reproduktive Gesundheit. Deshalb müssen alle die Möglichkeit haben, selbstbestimmt und aufgeklärt Entscheidungen über ihren Körper zu treffen", so die JG.

"Was für Gestalten"

Die Reaktion auf das Video fallen durchaus gemischt aus. Während Instagram-User die Kampagne loben und von einer "extremen Slayung" sprechen, stößt das Video auf TikTok auf deutlich mehr Unmut. So schreibt ein User etwa: "Was für Gestalten", ein anderer befindet: "Ich hätte auch gern alles gratis".