Wien
Kein Pflanz! Auf diesen Wiener Gräbern wird gegartelt
Am Matzleinsdorfer Friedhof blüht das Leben! Aufgelassene Gräber werden hier als Gemüsebeete genutzt. Paradeiser und Co. gedeihen himmlisch!
Der Matzleinsdorfer Friedhof (Favoriten) an der Triester Straße 1 gehört wohl zu den wunderlichsten Orten Wiens – auf die bestmögliche Art. Rund 20 aufgelassene Gräber werden für Urban Gardening genutzt. "Ganz ehrlich: Was ist denn der große Unterschied, ob dort eine Rose oder Tomatenstaude wächst", wie Leiter Walter Pois beim Besuch von "Heute" sagt.
Namen bleiben auf den Grabsteinen
Statt Blumen schlagen Zucchini, Erdbeeren, Tomaten und Paprikapflanzen ihre Wurzeln. Die reichen jedoch noch bis zu den Särgen, die mindestens einen Meter tief liegen. So speziell das Verhältnis der Wiener zum Tod auch ist, musste Pois die Grabbesitzer erst behutsam an seine kuriose Idee heranführen. "Anfangs hat es viele Gespräche gebraucht, inzwischen ist die Resonanz sehr groß. Wir entfernen auch nicht die Namen auf den Grabsteinen, um das Andenken an die Verstorbenen zu ehren."
Es gibt noch freie Beete für "Friedhofs-Gartler"
Auf den meisten Gräber garteln die Friedhofsmitarbeiter selbst und pflücken sich ihr Gemüse oder ein paar Ribiseln fürs Mittagessen. Ein paar sind jedoch schon für eine Gebühr von 75 Euro vermietet. Von den insgesamt 8.600 Gräbern sind rund 1.500 Stück aufgelassen. 20 werden derzeit mit Obst und Gemüse beflanzt.
Für Interessierte gibt also noch reichlich freie Beete, eine Anfrage kann bei der Friedhofsverwaltung gestellt werden.