Österreich
Gottfried Küssel wird aus der Haft entlassen
Der wegen Wiederbetätigung verurteilte Gottfried Küssel hat in den nächsten Tagen seine Haftstrafe abgesessen. Er war fast acht Jahre in Haft.
Anträge auf vorzeitige Haftentlassung des wegen Wiederbetätigung verurteilten Rechtsradikalen Gottfried Küssel wurde vom Oberlandesgericht (OLG) Wien in der Vergangenheit abgelehnt. Küssel musste seine Haftstrafe von sieben Jahren und neun Monaten voll absitzen, das Angebot einer Fußfessel und einer ein Jahr früheren bedingten Entlassung schlug Küssel aus.
Fraglich ist, ob Küssel selbst beim Beantragen einer Fußfessel frühzeitig bedingt entlassen worden wäre. Das Oberlandesgericht hatte eine frühzeitige Entlassung mit der Begründung abgelehnt, Küssel eine führende Persönlichkeit der heimischen Neonazi-Szene und dementsprechend gefährlich. In den kommenden Tagen wird Küssel nun die Justizanstalt Wiener Neustadt verlassen. Dort galt er als "Vorzeigehäftling", so sein Anwalt.
Arbeitet bei Getränkefirma
Küssel war 2013 als Betreiber des neonazistischen Webportals "Alpen-Donau.info" wegen Wiederbetätigung schuldig gesprochen worden. Das Wiener Straflandesgericht verurteilte ihn zunächst zu neun Jahren Haft. Der Oberste Gerichtshof (OGH) bestätigte den Schuldspruch ein Jahr später, legte das Strafmaß aber auf sieben Jahren und neun Monate fest.
Küssel hatte zuletzt bereits Freigang und arbeitet laut "ORF" im Vertriebsbereich einer Getränkefirma. Sein Anwalt geht davon aus, dass er dieser Tätigkeit nun auch nach der Entlassung weiter nachgehen werde. (red)