Ukraine

"Goliath wankt" – NATO-Admiral zählt russische Armee an

Russlands Armee sei auf Grund des 15 Monate dauernden Kriegs in der Ukraine in einer schwierigen Situation, ist ein hoher NATO-Vertreter überzeugt.

Admiral Rob Bauer ist Vorsitzender des NATO-Militärausschusses. Er sieht die russische Armee als deutlich geschwächt an.
Admiral Rob Bauer ist Vorsitzender des NATO-Militärausschusses. Er sieht die russische Armee als deutlich geschwächt an.
Virginia Mayo / AP / picturedesk.com

Die NATO sieht die russischen Streitkräfte in der Ukraine in einer zunehmend schwierigen Situation. "Russland ist im 15. Monat eines Krieges, von dem es dachte, er würde drei Tage dauern", sagte der Vorsitzende des Militärausschusses, Admiral Rob Bauer, am Mittwoch in Brüssel.

Er fügte hinzu: "Goliath wankt. Und das liegt daran, dass David unterstützt von 50 Nationen aus der ganzen Welt enorme Widerstandsfähigkeit und taktische Brillanz bewiesen hat." Bauer spielte damit auf die Bibel-Geschichte von David und Goliath an. In dieser tötet der kleine Hirtenjungen David mit einer Steinschleuder den furchteinflößenden Riesen Goliath.

Bauer äußerte sich zum Auftakt einer Sitzung des Militärausschusses des westlichen Militärbündnisses. Bei ihr wollten die Stabschefs der Mitgliedstaaten unter anderem über Entwürfe für neue regionale Verteidigungspläne beraten. Sie wurden entwickelt, um das Bündnisgebiet im Fall eines Angriffs durch Russland oder durch Terrorgruppen besser verteidigen zu können. Dazu sollen künftig auch deutlich mehr Truppen als heute in hoher Einsatzbereitschaft sein.

NATO-General mahnt Unterstützung ein

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte bei der Sitzung, er erwarte, dass die die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten die neuen Pläne beim Gipfeltreffen im Juli unterstützen. Ebenso erwarte er, dass Pläne für einen neuen Aktionsplan zum Ausbau der Produktion von Rüstungsgütern gebilligt werden. "Wir bewegen uns in die richtige Richtung, aber nicht so schnell wie die gefährliche Welt, in der wir leben, erfordert", mahnte Stoltenberg.

Für Deutschland reiste zum ersten Mal der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, an. Er hatte das Amt des ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr im März von Eberhard Zorn übernommen.

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