Wirtschaft
Glyphosat von Monsanto: EU setzt weiter auf Killer
Es ist das weltweit am meisten eingesetzte Unkraut-Vernichtungsmittel, und es ist weiter umstritten: Glyphosat.
Ob es weiterhin auf unseren Feldern eingesetzt werden soll, das ist zuletzt auch in Europa intensiv diskutiert worden, vor allem weil es unterschiedliche Einschätzungen dazu gibt, ob das Mittel Krebs auslösen kann.
Die EU-Kommission will den Einsatz von Glyphosat jetzt für weitere 10 Jahre in Europa zulassen und beruft sich dabei auf eine Einschätzung der EU-Chemikalien-Agentur Echa. Die hat im März befunden, dass Glyphosat nicht krebserregend ist. Das Unkrautvernichtungsmittel sei auch nicht genverändernd oder gefährlich für die Fortpflanzung, sagt die Echa.
WHO vs. ECHA
Es handle sich dabei zunächst um einen Vorschlag, hieß es dazu Mittwoch Abend. Nun müssten Diskussionen mit den EU-Mitgliedsstaaten geführt werden. Man strebe eine Lösung an, die die größtmögliche Unterstützung habe.
Die Europäische Chemikalienagentur in Helsinki hatte im März das massenhaft als Unkrautvernichtungsmittel eingesetzte Pflanzengift als nicht krebserregend eingestuft. Die Nutzung der Chemikalie in der Landwirtschaft war durch eine Studie der internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO infrage gestellt worden.
Unstrittig sind massive negative Einflüsse der Chemikalie auf die Artenvielfalt. Der amerikanische Monsanto-Konzern verkauft das Mittel unter dem Markennamen Roundup und hat damit Milliardenumsätze gemacht. In der konventionellen Agrarindustrie wird das Mittel zur Ertragssteigerung eingesetzt. (Red)