Österreich

Glyphosat darf trotz Verbots weiter verwendet werden

Trotz Protesten von Umweltorganisationen beschließt der Nationalrat heute nur ein Teilverbot für Pflanzenschutzmittel mit Glyphosat.

Jochen Dobnik
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Das Unkrautkiller <strong>Glyphosat</strong> im Einsatz.
Das Unkrautkiller Glyphosat im Einsatz.
iStock

Der Einsatz des laut WHO "wahrscheinlich krebserregenden" Herbizids ist auf Flächen, die von der Allgemeinheit oder von gefährdeten Personengruppen genutzt werden, untersagt. Dazu zählen etwa Kindergärten, Sportplätze und Parks. Auch in Kleingärten werden die Mittel nicht mehr zugelassen, in der Landwirtschaft bleibt der Einsatz aber erlaubt. 

93% der Österreicher für vollständiges Verbot

93 Prozent der Menschen in Österreich wünschen sich laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Akonsult im Auftrag von Greenpeace ein vollständiges Verbot von Glyphosat. Dieses sei auf nationaler Ebene nach EU-Recht nicht möglich, erklärt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Österreich habe beim jüngsten Zulassungsverfahren gegen eine weitere Zulassung gestimmt, sei aber überstimmt worden.

Die SPÖ kämpft dennoch seit Jahren für ein Glyphosat-Totalverbot, "es war immer die ÖVP, die das blockiert hatte", so der stv. Klubvorsitzende Jörg Leichtfried. Das Verbot müsse auch in der Landwirtschaft gelten, denn dort werden 90 Prozent des Glyphosat eingesetzt. "Die Grünen haben sich wieder von der ÖVP über den Tisch ziehen lassen."

Kritik von Umweltorganisationen

Für Greenpeace ist ein Teilverbot ein "umweltpolitisches Armutszeugnis für die Bundesregierung". Global 2000 spricht von einer Themenverfehlung, "das ist wie ein Tempolimit im Straßenverkehr, das nur für Fußgänger gilt". Die oberösterreichische Initiative "Echt ehrlich" warnt: "Schon jetzt steht nicht überall, wo Glyphosat drinnen ist, auch Glyphosat drauf. Wir vergiften uns damit am Ende selbst", so Leo Steinbichler.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS